Krisensitzung der Regierung in Ägypten. USA geben private Videos von Bin Laden frei

Kairo/Washington. Nach neuen blutigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und koptischen Christen hat die ägyptische Regierung angekündigt, die Sicherheit im Land "mit eiserner Hand" zu garantieren. Alle, die der Sicherheit schaden wollten, müssten mit einem harten Vorgehen rechnen, sagte Justizminister Abdel Asis al-Gindi nach einer Krisensitzung des Kabinetts. Am Sonnabend waren in Kairo bei den Auseinandersetzungen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Radikale Muslime warfen Brandbomben, eine koptische Kirche geriet in Brand. Auslöser waren Gerüchte über die Heirat einer Koptin mit einem Muslim.

Auch in Syrien und Tunesien kam es zu neuer Gewalt. Der syrische Despot Baschar al-Assad ließ die Stadt Banias von seinen Truppen komplett umzingeln. Banias gilt als Hochburg der Assad-Gegner. Mindestens sechs Menschen starben. Die tunesische Regierung verhängte nach anhaltender Gewalt eine Ausgangssperre über die Hauptstadt Tunis.

Indessen hat die US-Regierung Videoclips veröffentlicht, die im Anwesen des erschossenen Al-Qaida-Führers Osama Bin Laden gefunden worden waren. Sie zeigen, dass Bin Laden, obschon stark gealtert, noch immer in der Führung von al-Qaida aktiv war.