Die libysche Gemeinde in Hamburg ist klein, es sind nur ein paar Dutzend Mitglieder, aber die sind sehr aktiv. Zurzeit treffen sie sich jeden Sonntag, um sich über die Situation ihrer Angehörigen auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen und um Hilfsgüter für die Menschen in ihrer Heimat zu sammeln.

Drei Fahrzeuge mit Medikamenten, Rollstühlen und medizinischen Geräten will die Gemeinde in den kommenden Wochen nach Libyen schicken. Einer der Fahrer wird wahrscheinlich Nasser Kraima, 41, sein, der Sprecher der libyschen Gemeinde in Hamburg. Wie alle seine Landsleute sorgt er sich um seine Familie, deren Mitglieder entweder auf der Flucht sind, im Krankenhaus liegen oder von Gaddafis Milizen eingesperrt wurden. Einer seiner Cousins ist bereits gestorben.

"Wir verzweifeln darüber, dass Gaddafi nicht endlich aufgibt und das Land verlässt", sagt Kraima. "Das macht uns kaputt."