New York. Trauer statt Triumph, Stille statt Jubel: Bei einem Besuch mit viel Symbolkraft hat US-Präsident Barack Obama vier Tage nach dem Einsatzbefehl gegen Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden in New York der rund 3000 Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedacht. Er legte gestern am Ground Zero einen Kranz nieder - dort, wo vor fast zehn Jahren Al-Qaida-Terroristen zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers gesteuert hatten.

Anschließend traf sich Obama mit Angehörigen der Opfer. Auf seinen Wunsch hin hatte sein erster Besuch als Präsident an dem symbolträchtigen Ort einen privaten Charakter. Die Kommando-Aktion gegen Bin Laden habe "eine Botschaft um die Welt geschickt, aber auch eine Botschaft hier nach Hause", sagte Obama zuvor beim Besuch einer Feuerwache in Manhattan, die am 11. September 15 Einsatzkräfte verloren hatte. "Wenn wir sagen, dass wir es niemals vergessen werden, dann meinen wir das", sagte der US-Präsident.

Bin Laden war in der Nacht zum Montag von US-Eliteeinheiten in Pakistan getötet worden. Die Angaben über die Details der Aktion werden derweil immer widersprüchlicher. So sollen die Navy SEALs nach Angaben der "New York Times" nur ein einziges Mal beschossen worden sein, nämlich ganz zu Beginn der Aktion. Die US-Regierung hatte zunächst von einem heftigen Feuergefecht gesprochen.