Athen verabschiedet hartes Sparprogramm - Nothilfe von EU und IWF kann anlaufen

Brüssel/Berlin. Die Finanzminister der Euro-Länder haben gestern Abend den Weg frei gemacht für Hilfskredite an das vor dem Staatsbankrott stehende Griechenland. Die Minister billigten das von der Regierung in Athen am Vormittag vorgestellte Sparprogramm. Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou sagte, sein Land benötige etwa 60 Milliarden Euro pro Jahr, um das Staatsdefizit bis 2014 auf die vorgeschriebenen drei Prozent zurückzufahren. 110 Milliarden Euro werden die 15 anderen Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) als zinsgünstigen Kredit geben. Deutschland muss in den nächsten drei Jahren nach Angaben von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) maximal 22,4 Milliarden Euro nach Athen überweisen. Das den Griechen von ihrer Regierung verordnete Sparprogramm sieht eine nochmalige Erhöhung der Mehrwehrtsteuer vor. Staatsbedienstete erhalten acht Prozent weniger Lohn, das Weihnachtsgeld und das 14. Monatsgehalt werden ihnen gestrichen. Auch auf hohe Renten gibt es kein Weihnachtsgeld und 14. Monatsgehalt mehr. Die Steuern auf Luxusimmobilien und -autos werden erhöht. Am Wochenende gab es in Griechenland erneut Streiks gegen das Sparprogramm und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei.