Zehntausende Anhänger der kommunistischen Rebellen in Nepal wollen den Rücktritt der Regierung erzwingen. Die Situation ist brisant.

Kathmandu. Mit einem unbefristeten Generalstreik wollen Anhänger der Maoisten in Nepal den Rücktritt der Regierung erzwingen. Zum Auftakt der Proteste brachten am Sonntag tausende Demonstranten mit Straßenblockaden den Verkehr in der Hauptstadt Kathmandu zum Erliegen. Landesweit blieben Geschäfte geschlossen. Ein Sprecher der Maoisten sagte: „Die Proteste werden so lange andauern, bis die Regierung zurückgetreten und eine neue Regierung unter Führung unserer Partei gebildet ist.“ Premier Madhav Kumar Nepal wies die Forderung zurück.

Die Maoisten hatten Mitte 2006 nach zehnjährigem Bürgerkrieg die Waffen niedergelegt und sich mit anderen Parteien gegen den damaligen König verbündet. Nach Neuwahlen im Frühjahr 2008 war die Monarchie formell abgeschafft worden. Kurz darauf wurde Maoisten-Chef Pushpa Kamal Dahal, der als Rebellenführer unter dem Kampfnamen Prachanda bekanntwurde, zum Premierminister einer Koalitionsregierung gewählt, die im Mai 2009 wieder zerbrach. Seitdem gibt es in dem Himalaya-Staat immer wieder Proteste gegen die amtierende Regierung.