Berlin. Seit Mai dieses Jahres gibt es das Deutschlandticket für den Nah- und Regionalverkehr. Jetzt gibt es auch eine Lösung für Studierende.

Eigentlich gibt es das Deutschlandticket bereits seit Mai 2023. Doch lange Zeit war unklar, inwiefern sich die Vergünstigungen im Nahverkehr mit den Semestertickets der Studierenden vereinen lassen. Jetzt gibt es einen Durchbruch. Ab nächsten Jahr soll die Änderung gelten.

Rund drei Millionen Studierende könnten laut dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nun ein Semesterticket für 29,40 Euro im Monat auf Basis des Deutschlandtickets bekommen. Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz verkündete gegenüber der dpa, dass das bundesweit einheitliche Semesterticket zum Sommersemester 2024 starten könne, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse mit den Verkehrsunternehmen jetzt zügig die notwendigen Verträge schlössen.

Vergünstigung für Studierende kommt Bund und Ländern zugute

Bundesverkehrsminister Volker Wissing sagte: „Ich freue mich, dass wir uns heute mit den Ländern auf ein Deutschlandticket für Studierende verständigen konnten. Nachdem die Ministerpräsidentenkonferenz die Finanzierungsfragen zum Deutschlandticket abschließend bestätigt hat, stand einer Verständigung über das Semesterticket nichts mehr im Wege. Damit profitieren nun auch die Studentinnen und Studenten von diesem attraktiven deutschlandweiten Angebot – und das zu einem sehr günstigen Preis.“

Unterdessen betonte Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, dass Bund und Länder den Weg frei gemacht hätten für eine weitere Ausweitung der Zahl der regelmäßigen Abonnentinnen und Abonnenten. „Und das ohne nennenswerte Mehrkosten für Bund und Länder.“

Studierendenschaften fordern Preisstabilität des Deutschlandtickets

Den Studierendenschaften steht es nun frei, das neue Angebot anzubieten oder regionale Alternativlösungen zu verhandeln, sagte Madita Lachetta, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen. Aus Angst vor Klagen hätten Studierendenschaften in den vergangenen Monaten reihenweise ihre Semesterticketverträge aufgekündigt. Sie forderte Preisstabilität beim Deutschlandticket. Denn falls der Regelpreis steigt, würde auch der Preis für das vergünstigte Ticket für Studierende steigen.

KanzlerOlaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder hatten sich vor dem Hintergrund eines Finanzstreits darauf verständigt, dass es das Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr auch weiterhin gibt. Eine große Frage aber ist, wie lange das Ticket noch zu 49 Euro im Monat angeboten oder doch bald teurer wird. Die Verkehrsminister sollen ein Konzept für ein langfristig gesichertes Ticket entwickeln.

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