Berlin. Israels Soldaten tragen bei der Bodenoffensive eine besondere Kopfbedeckung, das „Mitznefet“. Was bietet sie für Vorteile im Gefecht?

Israels Offensive im Gazastreifen schreitet voran. Um die Welt gehen Bilder von den vorrückenden Truppen: von Bulldozern, von Panzern und Infanteristen. Dabei werden sich viele fragen, was die Soldaten eigentlich auf dem Kopf tragen.

Es ist zumeist kein Barett und auch kein Helm, sondern eine Art Turban. Tatsächlich ist die Kopfbedeckung der israelischen Armee IDF ein Unikat.

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Die eigentümliche Tarnhaube heißt in IsraelMitznefet, Hebräisch für: „umwickeln“. Der Name stammt vom Turban, der von den Hohepriestern im Tempel von Jerusalem getragen wurde.

Der Kopf ist für Scharfschützen schwerer zu erkennen

Aber es geht der IDF nicht um Traditionspflege, sondern um Vorteile im Gefecht: Ein klassischer Militärhelm ist selbst aus größerer Entfernung leicht zu erkennen. Das Mitznefet bricht die Kontur des Kopfes, der dann leichter mit dem Hintergrund verschwimmt, insbesondere in der Dämmerung. Er erschwert Scharfschützen also die Identifizierung.

Weltweit sind nur die israelischen Streitkräfte damit ausgerüstet – schon seit 2006. Je nach Umgebung gibt es das Mitznefet in grün, grau oder beige. Der Stoff der Kopfbedeckung besteht aus bedrucktem Gittergewebe. Man kann sie im Internet für etwa 50 Euro erwerben.

Turban bietet auch einen perfekten Sonneschutz

Man kann das Mitznefet über dem Helm tragen. Wenn es ohne Helm getragen wird, sorgt es auch dafür, dass Luft zum Kopf strömt und die Wärme entweicht. Mehr noch: Der Turban bietet einen 360-Grad-Schatten vor der Sonne.

So trickreich die Israelis bei ihrer Eigenentwicklung waren, beim Häuserkampf gegen die Hamas in Gaza-Stadt bietet der Turban ihren Soldaten keinen Vorteil. Anders als im Gefecht auf dem Feld.

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