Berlin. Die neuesten Zahlen zu Todesfällen durch Drogenkonsum sind ein Alarmsignal. Die Cannabis-Legalisierung macht das nur Problem größer.

Die jüngste Statistik des Drogenbeauftragten ist ein Alarmruf. Neun Prozent mehr Drogentote in 2022 sind ein erschreckend hoher Anstieg, der zum Handeln zwingt.

Es ist ja richtig, wenn der Bundesdrogenbeauftragte mehr Mittel für die Suchtberatung fordert. Aber Suchtberatung rollt das Problem von hinten auf. Nämlich dann, wenn es bereits entstanden ist. Richtig wäre auch zu fragen, wie sich eine Liberalisierung von Drogen auf diese verhängnisvolle Entwicklung auswirkt. Und ob ein Mehr der Einstiegsdroge Cannabis den Konsum härterer Drogen steigert.

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© Jörg Quoos, ab 1. Mai Herausgeber der Berliner Morgenpost

Folgen von Cannabis-Konsum dürfen nicht ignoriert werden

Die von der Ampel geplante Freigabe von Cannabis wird in jedem Fall mehr Drogen in Umlauf bringen, das ist ein Fakt. Auch wenn die Abgabe mit Altersgrenzen geregelt wird, ist die Kontrolle schwierig. Wer Drogen leichter kaufen kann, kann sie auch leichter an die Jugend weitergeben. Und bei ihr kann Cannabis verheerende Schäden anrichten.

In der Zeit der Hirnentwicklung ist Cannabis-Konsum gefährlich und kann die Leistung vermindern. Zudem ist Cannabis-Sucht eine Krankheit, wegen der immer mehr Jugendliche behandelt werden müssen. Der Konsum vervielfältigt das Risiko an Psychosen, Depressionen oder bipolaren Störungen zu erkranken. Die Studienlage dazu ist eindeutig.

Ein Koalitionsvertrag ist eine Absichtserklärung und kein Gesetz. Wenn Deutschland ein wachsendes Drogenproblem hat, sollte die Regierung darauf reagieren und das Vorhaben der weiteren Legalisierung in neuem Licht streng prüfen. Wobei man sicher kein Arzt sein muss, um festzustellen: Mehr verfügbare Drogen auf dem Markt machen das Problem größer und nicht kleiner.

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