Berlin. Der Bundesrat berät über ein Papier, das höhere Erstattungen bei Zug-Verspätungen vorsieht. Das könnte nicht nur Kunden zugute kommen.

Wenn die Bahn zu spät kommt, dann könnte es für Fahrgäste bald höhere Entschädigungen geben. Dem Bundesrat liegt ein entsprechender Vorstoß des Umweltausschusses der Länderkammer vor, wie die "Rheinisch Post" berichtet. Demnach ist ein Plus von 10 Prozent gegenüber der bisherigen Summe zu erwarten.

Laut dem Bericht ist bei einer Verspätung von 60 Minuten nicht wie gehabt eine Erstattung von 25 Prozent des Ticketpreises, sondern 35 Prozent angedacht. Bei 120 Minuten soll die Erstattung von 50 auf 60 Prozent steigen.

Höhere Erstattung soll Anreize bei der Deutschen Bahn setzen

Angesichts der hohen Zahl an Zugausfällen und Verspätungen sowie des Rekordniveaus bei den Entschädigungszahlungen sei es „verbraucherpolitisch geboten, auch weiterhin Anreize für eine höhere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn zu setzen“, heißt es dem Bericht zufolge in dem Papier. Auch wirtschaftlich sei dies vertretbar, da der Konzern seit 2023 bei „höherer Gewalt“ keine Erstattungen mehr leisten müsse. Am 12. Mai wird die Länderkammer über die Empfehlung beraten.

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Die Bahn jedoch sieht das Vorhaben kritisch. Eine Sprecherin sagte der Rheinischen Post, die Höhe der Entschädigungen wirke sich nicht auf die Pünktlichkeit aus. „Zu viele Züge auf zu wenigen und zu alten Gleisen, auf denen noch dazu so viel wie nie zuvor gebaut wird: Das bremst die Bahn derzeit aus“, so die Sprecherin (afp/daw).