Berlin . Die EU-Kommission will das Reisen per Zug in Europa wieder attraktiv machen – auch wegen des Klimaschutzes. Das ist derzeit geplant.

Wird das Reisen im Zug in Europa bald wieder zum Trend? Zumindest gibt es Stimmen in der EU, die das befürworten – auch wegen des Klimaschutzes. Und es geht offenbar voran: 2021 hatte die Kommission einen Vorschlag erarbeitet, wie das Transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) ausgebaut werden soll und Barrieren im internationalen Zugverkehr abgeschafft werden können. Jetzt hat auch der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments seine Position abgestimmt.

Demnach sollen bis 2030 alle Eisenbahnstrecken des TEN-V elektrifiziert werden und Mindestgeschwindigkeiten von 160 km/h für Personenzüge ermöglichen. Zu dem Netz gehört zum Beispiel die Achse Berlin - Palermo. Hier entsteht auch der Brenner Basistunnel, dessen Bauzeit sich aber wohl verlängert.

Verkehr: Transport von Waffen und Truppen auf europäischem Netz

Die Abgeordneten fordern, dass die wichtigsten Bauprojekte des Netzes bis 2030 fertiggestellt sein müssen. Bis 2050 sollen weitere Strecken hinzukommen. Um die Ziele zu erreichen, soll sich die EU-Kommission gegenüber den Mitgliedsstaaten für verbindliche Zwischenziele einsetzen. Wenn diese bis 2040 nicht erreicht werden, sollen den Mitgliedsstaaten Gelder entzogen werden.

Auch der Krieg in der Ukraine hat die Pläne der Abgeordneten beeinflusst. Denn über das TEN-V können auch Truppen und Waffen transportiert werden. Die Ausschussmitglieder sprachen sich dafür aus, die Zusammenarbeit mit der Ukraine und Moldawien zu verstärken. Gleichzeitig sollen Verkehrsinfrastrukturprojekte mit Russland und Belarus gestoppt werden. (lro)