Berlin. Geheimdienstpapier schildert den Machtkampf im Kreml um den Ukraine-Krieg – nebenbei erhärtet es Gerüchte über Putins Gesundheit.

  • Um den Gesundheitszustand von Wladimir Putin gibt es viele Diskussionen
  • Immer wieder taucht dabei auch Krebs als eine der möglichen Diagnosen auf
  • Nun geben die geleakten US-Geheimdienstinformationen diesen Spekulationen neuen Nährboden

Es ist eigentlich eine Randnotiz. Aber die By-the-way-Information aus den "geleakten" US-Geheimdienstinformationen zum Ukraine-Krieg hat es in sich: Über den idealen Zeitpunkt, um die russische Offensive zu sabotieren, kursierte in Moskau als Datum der 5. März – "wenn Putin seine nächste Chemo-Therapie bekommt".

Randnotiz in Geheimdokument: Hatte Putin eine Chemotherapie?

Medial fiel zunächst auf, dass die russische Invasion intern umstrittener ist als allgemein angenommen; und dass die USA Quellen im inneren Machtzirkel um Wladimir Putin hat. Nicht minder aufschlussreich ist, dass nebenbei erhärtet wird, worüber seit Jahren spekuliert wird. Eine Chemotherapie lässt auf eine schwere Erkrankung schließen: auf Krebs.

Eine Chemotherapie hat den Zweck, einen bösartigen Tumor zu verkleinern, im Idealfall zu beseitigen, und andere Krebszellen im Körper abzutöten. Dem Kremlchef werden seit Langem schwere Krankheiten nachgesagt, mal Parkinson, mal Krebs, und Ferndiagnosen lesen sich wie Todesurteile:

  • Britischen Medien wollten schon vor einem Jahr erfahren haben, dass Putin „an einer schweren Form von schnell fortschreitendem Krebs“ leide;
  • Ärzten zufolge habe er „nicht mehr als zwei bis drei Jahre zu leben“, wie der Geheimdienst-Überläufer Boris Karpichkov erzählte.

Das US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" berichtet schon vor einem Jahr unter Verweis auf ein US-Geheimdienstdossier, Putin sei en einer Spezialklinik behandelt worden. Weit aus dem Fenster lehnte sich ein früherer Chef des britischen Geheimdienstes. "Spätestens 2023" sei Putin weg, sagte Richard Dearlove voraus. Auch interessant: Putin hält Ansprache und blamiert sich vor Botschaftern

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Zu Beginn der Invasion wurde überwiegend über den Gemüts- und Geisteszustand des Präsidenten diskutiert. Der US-Geheimdienst glaubte zu wissen, dass der Kriegsherr "wütend" und "frustriert" sei.

Putin: Gerüchte um eine schwere Krankheit gab es seit Langem

Dann ging ein Video im Netz viral, in dem sich Putin minutenlang krampfhaft mit einer Hand an einer Tischecke festhielt – wie um ein Zittern zu unterdrücken. Das heizte die alten Gerüchte über eine Parkinson-Erkrankung neu an. Lesen Sie auch: Wie krank ist Putin? Video sorgt für Spekulationen

NameWladimir Wladimirowitsch Putin
Geburtsdatum7. Oktober 1952
GeburtsortSankt Petersburg
SternzeichenWaage
AmtPräsident der Russischen Föderation
Im Amt seit2000 (Unterbrechung von 2008 bis 2012)
FamilienstandGeschieden, mindestens zwei Kinder
Größeca. 1,70 Meter

Nachvollziehbar sind die Recherchen eines russischen Portals: Die Journalisten publizierten Daten und Informationen zu dem Ärzte-Team in Russland, das Putin behandelt. Ihnen fiel die regelmäßige Betreuung durch einen Onkologen und zwei Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten auf, darunter ein Experte für Schilddrüsenkrebs.

Das Alphatier sieht alt aus – in jeder Beziehung

Putin ist mittlerweile 70 Jahre alt. Vorbei die Zeiten, in denen er sich als Alphatier inszenierte, gern oberkörperfrei. Er wird alt, er wirkte schon mal fitter – und auch seine Macht bröckelt. Allerdings wird darüber spekuliert, dass die im geleakten US-Geheimdokument verbreiteten Angaben aus der Ukraine stammen.

Gut möglich, dass sie Teil eines ausgeklügelten Informationskrieges sind und dass der Wunsch, Putin zu überwinden, der Vater der Diagnose ist. Von Beweisen kann keine Rede sein. Die Investigativplattform "Bellingcat“ glaubt sogar belegen zu können, dass einige geleakte Dokumente manipuliert worden sind. Lesen Sie auch: Stürzt Putin? Diese Männer könnten den Kremlchef beerben