Berlin . Der Jack Russell Terrier von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist gestorben. In einem bewegenden Brief nimmt er Abschied.

Reden wir über Liebe. Denn darum geht es. Um Liebe zum Hund oder Hundeliebe. Die ist bekanntlich grenzenlos. Attila ist tot. Thüringens "First Dog". Sein Herrchen, Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), hat eine herzzerreißende Ode an den Jack-Russell-Terrier geschrieben.

Attila kam vor 15 Jahren zur Familie, er hatte ein langes Leben. Aber das ist nur ein schwacher Trost für Ramelow. Auf der Homepage seiner Landespartei notiert er in seinem ansonsten eher politischen Tagebuch: "Wenn man ins Zimmer kommt und das leere Körbchen sieht, in dem sonst eingerollt wie eine Katze unser Attila lag, dann tut es im Herzen weh."

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Mit emotionalen Worten verabschiedet sich der Politiker von seinem Begleiter auf vier Pfoten und informiert via Twitter die Öffentlichkeit. Der Tweet wurde inzwischen über 107.000 Mal angezeigt. Dort erfährt Ramelow viel Trost von den Usern: "Oh nein, mein Beileid", schreibt einer. Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth notiert "ich kann es nachempfinden".

"First Dog" Attila war im Erfurter Landtag ein bunter Hund

"Ich wurde Ministerpräsident und in der Staatskanzlei zog mit mir auch ein kleiner Wachhund ein", erinnert sich der Ministerpräsident. Jedenfalls war Atti, wie Ramelow ihn ruft, manchmal im Büro, was immer Freude bei den Mitarbeitenden auslöste.

Offenbar war er auch ein Hund mit einem politischen Riecher und ein bunter Hund im Landtag in Erfurt. Denn Ramelow erinnert sich, "die FDP wurde kräftig gebissen und die Grünen auf Trab gehalten." Nur die Bio-Leckerlies (der Grünen?) "hast Du konsequent verschmäht (zu recht, viel zu trocken)."

Ramelow: "Genieße den großen Himmel der Fellnasen."

Man kennt Ramelow als Politiker, der keinem Streit aus dem Weg geht, als knallharter Verhandler im Bundesrat oder bei den Corona-Konferenzen im Kanzleramt. Aber in seinem sehr langen Abschiedsbrief zeigt er sich von seiner emotionalen Seite und schwelgt in Erinnerungen. Zum Schluss wünscht er, "mach es gut und genieße den großen Himmel der Fellnasen."

Nicht nur die Linke trauert in Solidarität. Selbst politische Gegner lässt es nicht kalt. "Politisch trennt uns viel. Was uns verbindet - ist die Liebe zum tierischen Freund. Ich kann mir die Trauer nur vorstellen", twittert der Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Mario Voigt. Seinen Familien-Kater Paul werde er "gleich noch mal etwas mehr drücken". (fmg)