Washington . Drei von der Luftwaffe abgeschossene Flugobjekte waren harmlos. An der Kritik am chinesischen Spionageballon halten die USA indes fest.

Zwölf Tage nach dem spektakulären Abschuss eines chinesischen Spionage-Ballons und wenige Tage nach der Zerstörung drei weitere noch unidentifizierter Flugobjekte über den USA und Kanada hat US-Präsident Joe Biden teilweise Entwarnung gegeben.

Die drei letzten Zwischenfälle, sagte der Demokrat in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme, gingen nach vorläufiger Bewertung der Geheimdienste auf „harmlose”, mutmaßlich von privaten Unternehmen oder Forschungs-Einrichtungen betriebene Fluggeräte zurück. Eine militärische oder sonstige Bedrohung für die Vereinigten Staaten habe sehr wahrscheinlich nicht bestanden, auch spreche nichts für Spionage-Aktivitäten.

Biden: Abschüsse waren eine reine Vorsichtsmaßnahme

Biden ließ bei seiner kurzen Rede am Donnerstagmittag keine Fragen von Reportern zu. Deshalb steht die Antwort des Weißen Hauses weiter aus, ob die von US-Kampfjägern bewerkstelligten Abschüsse am vergangenen Freitag, Samstag und Sonntag notwendig und verhältnismäßig waren. Biden nannte die Abschüsse eine „Vorsichtsmaßnahme”, vor allem für den zivilen Luftverkehr. Um was es sich bei den Flugobjekten handelte, wem sie gehörten, warum sie im US-Luftraum waren, sagte Biden nicht. Die Bergungsarbeiten liefen noch. Was den China-Ballon anbelange, sei die Auswertung der Trümmerteile ebenfalls noch im Gange. Lesen Sie auch: Flugobjekte: Aussage von US-General sorgt für Wirbel

Biden betonte hier ausdrücklich, dass er sich für den Abschuss des Spionage-Ballons der Chinesen auch in einem nächsten Gespräch mit Präsident Xi Jinping nicht entschuldigen werde. Es handele sich um eine klare Verletzung der nationalen Souveränität der USA.

USA: Weiter Kritik am Spionageballon

Peking hatte bis zuletzt beteuert, dass es sich bei dem am 4. Februar über der Küste von South Carolina abgeschossen Objekt um einen Wetter-Ballon gehandelt habe, der aufgrund ungünstiger Winde vom Kurs abgekommen sei. Das Pentagon dementiert diese Darstellung mit dem Verweis, dass sich der erhebliche Überwachungs-Technologie mit sich führende Ballon lange Zeit über sensiblen US-Militär-Basen im Bundesstaat Montana aufgehalten habe, wo die Vereinigten Staaten Dutzende atomar bestückte Interkontinental-Raketen abschussreif halten. Da man den Kurs des Spionage-Ballons über Tage im Blick gehabt habe, so Biden, sei es gelungen, sicherheitsrelevante Gebiete in den USA präventiv vor Ausspähung zu schützen.

Biden kündigte an, dass das Verteidigungsministerium nach den Ereignissen der vergangenen Wochen die technischen Kapazitäten erhöhen wiede, um umbenannte Flugobjekte genauer und umfassender zu erfassen. Biden bestritt, dass es in jüngster Zeit eine Häufung von solchen Flugobjekten gegeben habe. Das könnte Sie auch interessieren: Joe Biden präsentiert seine Vision von "America First"