Berlin. Bei der Berlin-Wahl hat die CDU ein historisch starkes Ergebnis erzielt. Hier die Übersicht, wer wie viele Wähler an wen verloren hat.

Die Wählerinnen und Wähler in Berlin haben der CDU ein historisch gutes Ergebnis beschert. Für die SPD ging es deutlich bergab. Auch bei der FDP herrscht am Morgen nach der Wahl Katerstimmung. Die Liberalen verpassen die Fünf-Prozent-Hürde und sind künftig nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten. Wie die neue Regierungskoalition aussehen wird, ist noch unklar. Mehrere Bündnisse sind vorstellbar. Lesen Sie dazu auch: Berlin-Wahl: CDU triumphiert – aber regiert sie auch?

Auch eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition ist denkbar. Damit würde die CDU leer ausgehen, obwohl die SPD deutlich an die CDU verloren hat. Etwa 52.000 Wählerinnen und Wähler wanderten von der SPD zur CDU. Auch Wähler der anderen Parteien entschieden sich bei der Berlin-Wahl 2023 ihre Stimme den Christdemokraten zu geben. Das geht aus einer ersten Schätzung von Infratest dimap hervor.

CDU gewinnt deutlich – SPD-Wähler bleiben zuhause

29.000 Berliner, die 2021 die FDP wählten, entschieden sich diesmal für die CDU, ebenso 14.000 ehemalige Grünen-Wählerinnen und Wähler. Überraschend konnten die Christdemokraten auch den Linken 10.000 Wähler abgewinnen. Von der AfD kamen immerhin 5000 zur CDU. Zudem konnten die Christdemokraten 17.000 Berliner überzeugen, die zuvor sonstige Parteien gewählt hatten.

Am meisten Wähler holte sich die CDU bei der SPD.
Am meisten Wähler holte sich die CDU bei der SPD. © Infratest dimap für ARD / dpa

Die SPD verlor allerdings nicht nur an die CDU. 57.000 ehemalige SPD-Wähler gingen diesmal gar nicht erst zur Wahl. 4000 entschieden sich stattdessen für die AfD, 3000 für sonstige Parteien. Von den Grünen konnte die SPD 12.000 Wähler hinzugewinnen, von FDP und Linken jeweils 2000 Wähler.

Berlin-Wahl: Grüne und FDP mit Verlusten

Auch die Grünen rutschen leicht ab, 31.000 Stimmen verloren sie ins Nichtwähler-Lager, 14.000 Wählerinnen und Wähler wechselten zur CDU, 12.000 zur SPD, 2000 zur FDP und 1000 zur AfD. Immerhin: Der Linken konnten sie 5000 Stimmen abgewinnen.

Die FDP verlor 29.000 Stimmen an die CDU, und 25.000 Stimmen an die Nichtwähler. Damit scheidet sie aus dem Abgeordnetenhaus aus. Auch interessant: FDP unter Fünf-Prozent-Hürde: Lindner erleidet Schlappe

Die Nichtwähler sind damit die am stärksten gewachsene Gruppe. Neben ihnen gibt es zudem zahlreiche Menschen, die in Berlin leben, aber keine Wahlberechtigung haben.