Berlin/Moskau. Es ist eigentlich ein veraltetes Kriegsgerät: der Panzerzug. Laut russischem Verteidigungsministerium kommt dennoch einer zum Einsatz.

Was bedeutet das für den Ukraine-Krieg? Das russische Verteidigungsministerium hat über den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet informiert. Die Besatzung auf dem nach dem Fluss Wolga (Länge: 3530 Kilometer) benannten Zug werde für die technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt. Außerdem könne er militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören.

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In der Mitteilung des Ministeriums heißt es: „Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten.“ Die Soldaten verfügen dort über einfache Schusswaffen, aber auch über großkalibriges Gerät. „Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet.“

Ukraine-Krieg: Panzerzug ist ein bewaffneter Eisenbahnzug

Was versteht man überhaupt unter einem Panzerzug? Es ist relativ simpel. Dabei handelt es sich um einen Eisenbahnzug, der zur Verteidigung gepanzert ist. Zudem ist er selbst bewaffnet und kann Ziele angreifen. Zum Einsatz kam er hauptsächlich im Ersten Weltkrieg, aber auch im Russischen (1917/1918) und Chinesischen Bürgerkrieg (1927 bis 1949).

Ukraine-Krieg: Was kann der Panzerzug?

Ein Soldat namens Wjatscheslaw, der Chef der Flugabwehr auf einem der Panzerzüge ist, erklärte nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria die Vorzüge des Zuges so: „Während der Fahrt erkennen wir niedrig fliegende Flugzeuge und können sie auf 1,5 Kilometer Entfernung zerstören. Auch befestigte Stellungen und leicht gepanzerte Bodenfahrzeuge zu 2,5 Kilometer entfernt können angegriffen werden.“

Nach Angaben der russischen Truppen haben sie am Dienstag das Dorf Blahodatne im Gebiet Donezk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Zuvor hatte bereits der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, den Erfolg für seine paramilitärischen Einheiten beansprucht. Die ukrainische Seite bestätigte die Einnahme nicht. Noch am Wochenende hieß es in Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. (dpa/fmg/dw)