Berlin. Das Mullah-Regime hat die Schauspielerin Taraneh Alidoost festgenommen. Es wird Zeit für den Abbruch aller diplomatischen Beziehungen.

Die Menschen im Iran haben es satt, und zwar über alle Schichten, Ethnien und religiöse Zugehörigkeit hinweg. Sie wollen nicht länger ihre Kultur, ihre Kreativität, ihre Schönheit, ihre Individualität in ihrem privaten Umfeld verstecken. Ihnen geht es um ihr Leben – und damit um alles, wenn sie auf die Straße gehen und dort ihre Kunst zeigen, ihre Kraft, ihren Mut und Willen.

Das Regime müsste erkannt haben, dass sich die Menschen nicht mehr ins Private wegsperren lassen. Dass die Mullahs am Ende sind. Dass längst eine Revolution im Gange ist, die sie politisch nicht überleben können.

Das Regime reagiert mit einer nicht mehr zu überbietenden Grausamkeit, die in den jüngsten Hinrichtungen zweier junger Männer gipfelt: Rapper Mohsen Shekari und Majidreza Rahnavard. Beide sollen öffentlich gehängt worden sein. Etliche weitere Todesurteile wurden ausgesprochen. 18.000 Menschen sitzen im Gefängnis, 600 starben, darunter Minderjährige.

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Einschüchtern um jeden Preis ist das Ziel des Regimes. Dazu gehört auch die Inhaftierung des internationalen Kinostars Taraneh Alidoosti an diesem Wochenende. Die 38-jährige Schauspielerin hatte sich über soziale Netzwerke mit der Protestbewegung solidarisiert und die Hinrichtungen angeprangert. Damit ist ihre Karriere erst mal beendet. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht auch ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat.

Atom-Deal – den kann es mit einem Terrorregime nicht geben

Was Deutschland, was die Europäische Union tun kann, wohl auch tun muss? Mit der härtesten Sanktion reagieren, die es gibt: dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Denn mit einem Verbrecherregime lassen sich keine Gespräche führen. Schon gar nicht über einen Atomdeal.

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Birgitta Stauber, Politik-Korrespondentin.
Birgitta Stauber, Politik-Korrespondentin. © FUNKE Foto Services | Reto Klar