Berlin. Am Sonntag beginnt die umstrittene Fußball-WM in Katar. Die Anhänger einer Partei stehen dem Turnier besonders ablehnend gegenüber.
Knapp die Hälfte der Deutschen will die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar aufgrund der Menschenrechtslage in dem arabischen Land boykottieren. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion.
Demnach wollen 46 Prozent der Bürgerinnen und Bürger das Turnier boykottieren. Weitere 18 Prozent sagten, sie wollten sich die Spiele sowieso nicht anschauen. 8 Prozent sind unentschieden, 28 Prozent lehnen einen Boykott der Weltmeisterschaft ab.
Zwei Drittel der Bundesbürger sind der Ansicht, dass Vertreter der Bundesregierung nicht für die Fußball-WM nach Katar reisen sollten. 16 Prozent sind bei dem Thema unentschieden, 18 Prozent der Befragten gaben an, dass Mitglieder der deutschen Regierung das Turnier in dem Wüstenstaat besuchen sollten.
Sportliche Großereignisse nur in Demokratien?
Zudem sind 57 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Meinung, dass sportliche Großveranstaltungen wie eine Fußball-WM nur in Demokratien stattfinden sollten. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung lehnt dies ab, 18 Prozent sind unentschieden.
Besonders ablehnend stehen Anhänger der Grünen der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gegenüber. Von ihnen wollen 68 Prozent das Turnier boykottieren. Damit liegen sie deutlich vor den Anhängern der anderen im Bundestag vertretenen Parteien: Die Hälfte der Anhänger von SPD und der Linken wollen die WM boykottieren, unter Sympathisanten von CDU/CSU liegt der Wert bei 37 Prozent, bei denen der AfD bei 34 Prozent, bei denen der FDP bei 29 Prozent.
WM in Katar: Anhänger der Grünen besonders kritisch
Anhänger der Grünen vertreten auch am stärksten die Ansicht, dass Vertreter der Bundesregierung nicht nach Katar reisen sollten. Auch bei der Forderung der Vergabe von sportlichen Großereignissen an Demokratien sind die Anhänger der Grünen vorne.
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Die Umfrage wurde von Civey in einer Online-Umfrage vom 11. bis zum 15. November 2022 erstellt. Die Stichprobengröße beträgt 5001 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 18 Jahren für die Fragen nach einem persönlichen WM-Boykott und nach der Vergabe von sportlichen Großereignissen an Demokratien.
Der statistische Fehler für das Gesamtergebnis liegt bei 2,5 Prozent. Für die Frage nach den Reisen von Regierungsvertretern zur WM wurden 2501 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Hier liegt der statistische Fehler für das Gesamtergebnis bei 3,5 Prozent.