Vilnius. Deutschland hat im Ukraine-Krieg angekündigt, eine „robuste Kampfbrigade“ in Litauen aufzubauen. Lambrecht besucht nun die erste Übung.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist zu einem Besuch an der Nato-Ostflanke in Litauen eingetroffen. In dem baltischen Land sind Soldaten der Bundeswehr stationiert. Zuletzt hatte Deutschland sein militärisches Engagement infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch einmal verstärkt und einen dauerhaften neuen Brigadegefechtsstand aufgebaut. Lambrecht will am Samstag die erste deutsch-litauische Truppenübung unter Führung der neuen Kommandoeinheit besuchen.

Litauen ist ebenso wie Estland und Lettland eine frühere Sowjetrepublik. In den drei Baltenstaaten ist die Furcht vor einem russischen Angriff nicht erst seit Beginn des Krieges in der Ukraine groß. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.

Die deutschen Soldaten sind nur wenige Kilometer von der Grenze zu Belarus entfernt stationiert. Seit 2017 beherbergt Litauen ein von Deutschland geführtes Nato-Bataillon mit derzeit etwa 1600 Soldaten. Davon gehören mehr als die Hälfte der Bundeswehr an.

Scholz: Werden „jeden Zentimeter“ des Nato-Gebiets verteidigen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei einem Besuch in Litauen Anfang Juni angekündigt, die deutsche Militärpräsenz in dem Land zu erhöhen. „Wir werden jeden Zentimeter des Nato-Territoriums gemeinsam mit unseren Verbündeten verteidigen, wenn sie angegriffen werden“, versprach der Kanzler und kündigte den Aufbau einer „robusten Kampfbrigade“ an. Die Bundesregierung will damit den Verbündeten in Osteuropa die Unterstützung Deutschlands versichern. Lesen Sie auch: So will Scholz Deutschland zur „Führungsmacht“ machen

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Der neue Gefechtsstand ist an dem Stützpunkt Rukla stationiert, er wird im Nato-Jargon als Forward Command Element (FCE) bezeichnet. Das Konzept sieht vor, Waffen, Munition und einen Führungsstab in Litauen zu stationieren. Zudem stehen in Deutschland Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ bereit, die im Ernstfall mit ihrem Gerät innerhalb weniger Tage dorthin verlegt werden können sollen.

Die aktuelle Übung soll dazu dienen, ein solches Szenario zu trainieren. Mit der Verstärkung der Präsenz in den baltischen Staaten will die Nato besser auf Bedrohungen an der Ostflanke reagieren können.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.