Berlin. Sie wollten ein Foto mit Kanzler Scholz – und zogen sich aus. Im Bundeskanzleramt haben zwei halbnackte Frauen für Aufsehen gesorgt.
Beim "Tag der offenen Tür" im Bundeskanzleramt ist es zu einem überraschenden Zwischenfall gekommen. Während eines Rundgangs durch den Garten baten zwei Frauen Bundeskanzler Olaf Scholz um ein gemeinsames Foto. Als sie schließlich neben dem SPD-Politiker standen, hätten die Frauen ihre Oberteile ausgezogen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Oben-ohne im Kanzleramt: Demonstrantinnen fordern Gasembargo von Scholz
Wie sich herausstellte, handelte es sich bei den Besucherinnen um Demonstrantinnen, die "Gas-Embargo now" auf ihre nackten Oberkörper geschrieben hatten und somit ein Ende der russische Gaslieferungen nach Deutschland forderten. Eine überraschende Situation für Bundeskanzler Scholz, der aber lächelte und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Die Oben-Ohne-Demonstrantinnen wurden laut AFP unmittelbar von Sicherheitsleuten abgedrängt. Lesen Sie auch: Gas, Kohle, Öl – So abhängig sind andere Länder von Russland
Das zeigt auch ein Video, das inzwischen auf Twitter veröffentlicht wurde. Darin ist zu sehen, wie sich die beiden Demonstrantinnen neben Olaf Scholz stellen und sich die Oberteile vom Körper reißen. Innerhalb von Sekunden greifen Sicherheitskräfte ein, schieben die beiden Frauen zur Seite und schirmen den Bundeskanzler ab. Der bleibt gelassen und zeigt lediglich ein leichtes Schmunzeln.
Nackt-Protest für Gasembargo: Bundesregierung lehnt Importstopp ab
Der Hintergrund des Nackt-Protests dürfte die Haltung der Bundesregierung zu einem Gasembargo gegen Russland sein. Dieses lehnt sie derzeit der Begründung ab, dass eine sichere Energieversorgung ohne russisches Gas nicht gewährleistet sei. Allerdings hat Russland die Lieferungen inzwischen stark eingeschränkt.
Während eines Bürgergesprächs verwies Scholz am Sonntag zudem auf alternative Importwege, die die Abhängigkeit von Russland beenden sollen. Unter anderem sind neue Flüssiggasterminals in Bau, von denen "wir hoffen können, dass wir Anfang des nächsten Jahres die ersten in Betrieb nehmen können", so der Bundeskanzler. Mehr zum Thema: Gas sparen – Diese Regeln plant Wirtschaftsminister Habeck
(fmg/mit AFP)