Rom. In Italien ist ein Schnellzug entgleist. Mehrere Menschen sind dabei gestorben. Fotos von der Unfallstelle zeigen demolierte Waggons.

  • In Italien ist ein Hochgeschwindigkeitszug entgleist – die Lok sprang aus den Schienen
  • Die zwei Lokführer sind bei dem Unfall tödlich verunglückt
  • Als Ursache kommen laut Staatsanwaltschaft mehrere Aspekte in Frage

Die Waggons sehen völlig demoliert aus, Schutt liegt herum: In Norditalien hat es ein Zugunglück mit zwei Toten gegeben. Fotos zeigen einen teils völlig zerstörten Zug und viele Einsatzkräfte vor Ort, die sich durch die Trümmer wühlen.

Wie die Zeitung „La Repubblica“ schreibt, war die Lok des Hochgeschwindigkeitszugs „Frecciarossa“ am Donnerstagmorgen bei Tempo 280 aus zunächst ungeklärter Ursache aus den Schienen gesprungen, hatte sich vom Rest des Zuges abgetrennt, war gegen ein Objekt auf einem anderen Gleis gestoßen und – nach 300 bis 400 Metern außerhalb der Gleise – gegen ein Gebäude geprallt.

Zugunglück in Italien: Staatsanwaltschaft hat Vermutungen zur Ursache

Dabei dürfte eine falsch gestellte Weiche eine Rolle gespielt haben, sagte Staatsanwalt Domenico Chiaro am Abend in Lodi. Als weitere mögliche Aspekte, die untersucht würden, nannte er Wartungsarbeiten und menschliches Versagen. „Wenn die Weiche geradeaus gestellt gewesen wäre, wäre der Zug nicht entgleist“, sagte Chiaro vor der Presse. Aber noch sei keine endgültige Bewertung der Hintergründe möglich.

Der Rest des Zugs fuhr demnach zunächst weiter, wobei der erste Waggon umstürzte und die anderen größtenteils intakt geblieben sein sollen. Dass sich die Lok ablöste, sei Teil des Sicherheitssystems, sagte der Regionalpräsident der Lombardei, Attilio Fontana. „Es war Glück im Unglück, denn ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass auch der Rest des Zugs ähnlich entsetzlich aufgeprallt wäre.“

Schweres Zugunglück in Italien

In der italienischen Provinz Lodi hat es am Donnerstagmorgen ein schweres Zugunglück gegeben.
In der italienischen Provinz Lodi hat es am Donnerstagmorgen ein schweres Zugunglück gegeben. © AFP | MIGUEL MEDINA
Die Lok eines Hochgeschwindigkeitszugs war aus den Schienen gesprungen. Viele Einsatzkräfte waren zur Unglücksstelle geeilt.
Die Lok eines Hochgeschwindigkeitszugs war aus den Schienen gesprungen. Viele Einsatzkräfte waren zur Unglücksstelle geeilt. © AFP | -
Mehrere Waggons hatten sich überschlagen.
Mehrere Waggons hatten sich überschlagen. © AFP | MIGUEL MEDINA
Der Lokführer starb bei dem Unglück.
Der Lokführer starb bei dem Unglück. © AFP | MIGUEL MEDINA
Warum es genau zu dem Unglück kam, ist bisher nicht bekannt.
Warum es genau zu dem Unglück kam, ist bisher nicht bekannt. © AFP | -
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Das Bahnunglück ereignete sich in der Nähe von Casal Pusterlengo südöstlich von Mailand in der Provinz Lodi auf der Schnellzugstrecke nach Salerno. Der Zug war kurz nach fünf Uhr morgens losgefahren, etwa eine halbe Stunde später geschah das Unglück.

Feuerwehr veröffentlicht Fotos von Unglücksstelle

Die italienische Feuerwehr bestätigte den Unfall und veröffentlichte auf Twitter Fotos von der Unglücksstelle.

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Auch die örtliche Polizei twitterte Bilder:

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Zug sprang aus Schienen: Lokführer sterben bei Unfall

Bei den zwei Toten handelt es sich um die beiden Lokführer (51 und 59 Jahre alt). Weitere 31 Personen seien verletzt worden, so italienische Medien.

Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Ein Mensch, vermutlich ebenfalls ein Beschäftigter der Bahn, soll schwer verletzt sein. Andere Behörden teilten mit, niemand sei in Lebensgefahr. Die Strecke wurde zunächst in beide Richtungen gesperrt.

Bereits am Mittwoch hatte es ein schweres Unglück mit einem Verkehrsmittel gegeben – in der Türkei war ein Pegasus-Flugzeug nach der Landung durchgebrochen. (dpa/AFP/jha)