Berlin. Die Insekten sollen gerettet werden, da sind sich die Umwelt- und die Agrar-Ministerin einig. Die Terminfindung ist allerdings schwierig.

Eigentlich geht es ja um die gute Sache. Der Klimawandel und diverse andere naturungünstige Umstände bedrohen akut viele Insektenarten – ein Massensterben, dass für massive Probleme sorgen kann. Denn für das Ökosystem sind die kleinen Tierchen wahnsinnig wichtig. Entsprechend setzt die Politik sich mit ihrem Schutz auseinander.

Nun ist auch die Politik ein sehr komplexes Ökosystem. Da kann die Organisation eines runden Tisches zwischen verschiedener Bundesministerien schnell zum Politikum werden. In diesem Fall haben das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium offenbar so ihre Differenzen. Svenja Schulze, zuständig für die Umwelt, und Julia Klöckner, das Landwirtschafts-Pendant, haben Streit. Zumindest berichtet das die „NOZ“.

Insekten-Rettung: Klöckner kritisiert Schulzes Alleingang

Klöckner wirft ihrer Kollegin einen Alleingang vor. Konkret geht es um ein Treffen am 12. November. Schulzes Ministerin habe den runden Tisch einfach terminiert – auf den 12. November. Der „NOZ“ liegen Schreiben beider Seiten vor.

„Leider kann ich an diesem Tag aus Termingründen nicht teilnehmen“, schrieb Klöckner demnach an Schulze. „Und es war Deinem Haus nicht möglich, auf einen anderen Termin auszuweichen. Das ist bemerkenswert.“

Das Umweltministerium wies die Vorwürfe zurück. Das Landwirtschaftsministerium sei gemeinsam mit allen anderen Ressorts und Verbänden am 14. Oktober eingeladen und über das Konzept für den Runden Tisch informiert worden, sagte ein Sprecher Schulzes der Zeitung. Aus Klöckners Ressort sei – trotz Nachfrage – aber keine Antwort gekommen.

Federführung liege im Umweltministerium

Das Umweltministerium widerspricht auch Klöckners Darstellung, beim Insektenschutz sei eine „gemeinsame Federführung“ beider Ressorts vereinbart worden. „Die Federführung liegt im Umweltministerium“, so der Sprecher.

Beim Runden Tisch zum umstrittenen Thema Insektenschutz sollen künftig unter anderem Bauern und Umweltschützer regelmäßig zusammenkommen. Eine Studie hat gerade erst das dramatische Insektensterben in Deutschland offenbart. Die Grünen fordern ein weltweites Verbot von Insektengift für Landwirte. 2018 gab es zum Beispiel auch spürbar weniger Wespen. (ses/dpa)