Berlin. Mike Pompeo wird in der kommenden Woche Angela Merkel besuchen. Auf die Kanzlerin und den US-Außenminister warten viele heikle Themen.

Angela Merkel wird in der kommenden Woche einen direkten Draht zur US-Regierung haben. Donald Trumps Außenminister Mike Pompeo wird am Freitag zu einem Treffen mit der Bundeskanzlerin erwartet, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz mit.

Die bilateralen Beziehungen und aktuelle internationale Fragen sollen dabei besprochen werden, hieß es weiter. „Das Verhältnis zu den USA ist ein wichtiger Eckpfeiler der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, und das umreißt im Grunde genommen schon das ganze Themenspektrum, das anstehen kann“, sagte Fietz. Ein breites Spektrum. Mit vielen schwierigen Themen.

Pompeo in Deutschland – Treffen mit Merkel, Maas, AKK und Scholz geplant

Pompeo werde sich während seines Aufenthalts auch mit Außenminister Heiko Maas (SPD), der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sowie Finanzminister Olaf Scholz (SPD) treffen. Der Frage, ob es bei den Gesprächen auch um die von Kramp-Karrenbauer vorgeschlagene Sicherheitszone unter internationaler Kontrolle in Nordsyrien gehen werde, könne sie nicht vorgreifen, sagte Fietz auf Nachfrage.

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Kramp-Karrenbauer, die auch CDU-Vorsitzende ist, hatte eine von UN-Truppen gesicherte Schutzzone in Nordsyrien vorgeschlagen. Vergangene Woche hatte sie den Plan, den sie in der Koalition nicht abgestimmt hatte, bei einem Nato-Treffen vorgestellt. Öffentlich hat sich noch kein Land dahinter gestellt. Auch in der Koalition gibt es noch keine gemeinsame Position.

„Es bleibt dabei: Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich das internationale Zusammenwirken bei der Lösung der Krise in Syrien nicht auf die Türkei und auf Russland beschränkt“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin zu dem Vorschlag. Europa müsse sich mit den aktuellen Vorgängen befassen, die sich unmittelbar an der Grenze des Kontinents abspielten und die viele EU-Mitgliedsstaaten ganz unmittelbar beträfen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Treffen mit US-Außenminister Mike Pompeo im Mai.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Treffen mit US-Außenminister Mike Pompeo im Mai. © dpa | Wolfgang Kumm

Pompeo hatte Berlin-Besuch im Mai kurzfristig abgesagt

Fietz nannte hierbei: „Die Wahrung der Stabilität in der Region, die Fortsetzung des Kampfes gegen den IS, die freiwillige Rückkehr von Flüchtlingen in Sicherheit und Würde und natürlich auch der humanitäre Zugang zur notleidenden Zivilbevölkerung.“ Es sei wichtig, „dass sich Deutschland und Europa hier stärker engagieren, und da werden die Gespräche jetzt weiter geführt“.

Anfang Mai hatte Pompeo einen geplanten ersten Besuch in Berlin kurzfristig abgesagt. Ein Sprecher der US-Botschaft sagte damals, der Grund seien dringende Angelegenheiten. Drei Wochen danach hatte er Angela Merkel in Berlin immerhin zu einem kurzen Gespräch getroffen.

Die deutsch-amerikanischen Beziehungen sind seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017 angespannt. Die US-Regierung wirft dem Nato-Partner Deutschland mangelnde Militärausgaben vor, kritisiert das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf und droht mit Strafzöllen wegen des deutschen Handelsüberschusses.

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(ba/dpa)