New York. Boris Johnson hat am Dienstag vor der UN-Vollversammlung zu später Stunde geredet. Mit einer Brexit-Geschichte weckte er die Zuhörer.

Man kann über Boris Johnson sagen, was man will, aber unterhaltsam sind seine Reden definitiv. Das bewies der britische Premierminister am Dienstagabend erneut. Um kurz vor 22 Uhr Ortszeit trat Johnson in New York vor das Mikrofon bei der UN-Vollversammlung. Richtig spannend wurde es, als Johnson von seinem eigentlichen Thema abschweifte.

Denn im Zentrum von Johnsons Rede stand eigentlich die Digitalisierung und ihre zukünftigen Herausforderungen. Doch plötzlich sprang Johnson in seiner Rede von der Zukunft in die Vergangenheit – zu einer Sage der griechischen Antike. Der britische Premier kam auf Prometheus, die Figur aus der griechischen Mythologie zu sprechen.

Dieser hatte den Menschen der Legende nach das Feuer gebracht und wurde deswegen von Göttervater Zeus zur Strafe im Kaukasusgebirge festgeschmiedet. „Seine Leber wurde von einem Adler herausgepickt. Und jedes Mal, wenn seine Leber wieder nachwuchs, kam der Adler wieder und pickte sie wieder heraus“, referierte Johnson vor den Vertretern der Vollversammlung.

Geht die Brexit-Debatte ewig weiter?

„Das ging für immer so weiter. Ein bisschen wie beim Brexit in Großbritannien.“Im Plenum brach daraufhin Gelächter aus, bevor Johnson nach einer kurzen Pause hinzufügte: „...wenn einige Parlamentarier ihren Willen bekämen.“

Oberstes Gericht Großbritanniens kippt Zwangspause von Parlament

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    Johnson hatte am Dienstag in Bezug auf den Brexit eine herbe Niederlage erlitten. Während Johnson in New York weilte, hatte das oberste britische Gericht die von ihm verordnete Zwangspause für das Parlament für rechtswidrig erklärt. Und so wird das Parlament am Mittwoch wieder zusammenkommen. Johnson selbst setzt sich nach der Niederlage vor Gericht nun für Neuwahlen ein. Beobachter sind sich sicher: Boris Johnsons Brexit-Spiel ist aus. (dpa/ac)