Berlin. Der britische Premier Johnson lässt das Parlament schließen, um den Brexit durchzusetzen. Schauspieler Hugh Grant beschimpft ihn wüst.

In den romantischen Komödien, die Hugh Grant berühmt gemacht haben, gab er oft den schüchternen Gentleman. Dass er im wahren Leben auch ganz anders kann, hat der britische Schauspieler jetzt mal wieder bewiesen. Auf Twitter hat der 58-Jährige seinen Premierminister Boris Johnson wüst beschimpft.

„Du wirst die Zukunft meiner Kinder nicht versauen. Du wirst die Freiheiten nicht zerstören, die mein Großvater in zwei Weltkriegen verteidigt hat“, schrieb Hugh Grant, Vater von fünf Kindern, auf Twitter als Reaktion auf einen Tweet von Johnson.

„Hau ab, du überschätztes Gummi-Badespielzeug“, schmetterte der Schauspieler in Richtung des Staatschefs. Großbritannien sei von Johnson und seiner „kleinen Gang masturbierender Oberschüler“ angewidert, so Grant.

Johnson schließt Parlament, um Brexit durchzubekommen

So freundlich wird Hugh Grant nicht gelächelt haben, als er in einem Tweet seinen Premierminister Boris Johnson beschimpfte.
So freundlich wird Hugh Grant nicht gelächelt haben, als er in einem Tweet seinen Premierminister Boris Johnson beschimpfte. © dpa | Matt Crossick

Johnson ist seit Ende Juli britischer Premierminister. Er ist Nachfolger von Theresa May, die zurücktreten musste, weil sie im Parlament keine Mehrheit für den von ihr mit der EU ausgehandelten Brexit-Deal fand.

Johnson gilt als Brexit-Hardliner. Der 55-Jährige will am EU-Austritt des Vereinigten Königreichs zum 31. Oktober festhalten, auch wenn das einen Chaos-Brexit ohne Abkommen bedeuten würde.

Mitte der Woche wurde Boris Johnsons Entscheidung bekannt, dem Unterhaus eine viereinhalb Wochen lange Zwangspause aufzuerlegen. Während Johnson den Austritt Großbritanniens aus der EU notfalls ohne Austrittsabkommen durchziehen will, wehrt sich eine Mehrheit der Parlamentarier gegen diesen Plan.

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Die Folgen eines Chaos-Brexits sind kaum absehbar, Lebensmittel- und Benzinengpässe könnten drohen. Kritiker sehen in der Zwangspause den Versuch, das Parlament außen vor zu lassen. Die meisten Parlamentarier wollen dennoch versuchen, einen No-Deal-Brexit stoppen. (dpa/moi)