Berlin. Die USA wollen eine internationale Militärkooperation gegen den Iran zusammenstellen. Das Bundesaußenministerium ist zurückhaltend.

Das deutsche Außenministerium hat skeptisch auf US-Pläne reagiert, eine internationale Militärkoalition zum Schutz von Handelsschiffen im Golf von Oman zu schmieden. „Jede Idee, die zum Abbau von Spannungen am Persischen Golf beitragen kann, werden wir uns gründlich ansehen“, sagte Niels Annen (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, dieser Redaktion.

„Um effektiv zu einer Deeskalation in der Region beizutragen, braucht es aber einen breiten Ansatz. Dazu gehört vor allem Diplomatie und der Erhalt der Wiener Nuklearvereinbarung“, sagte Annen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat hingegen eine Beteiligung der Bundeswehr an der von den USA geplanten internationalen Koalition zum Schutz von Handelsschiffen im Golf von Oman offengelassen. „Die Diskussionen laufen, und an denen wird Deutschland sich natürlich beteiligen. Aber ich kann dazu im Augenblick nichts sagen, weil das noch nicht abgeschlossen ist“, sagte Merkel.

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Der Golf von Oman.
Der Golf von Oman. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH

Hintergrund ist das Vorhaben der US-Regierung, eine internationale Militärkoalition zusammenzustellen, die Handelsschiffe im Golf von Oman schützt. Man stehe mit einer Reihe von Ländern in Kontakt, sagte der amerikanische Generalstabschef Joseph Dunford.

Das US-Verteidigungsministerium habe hierzu einen konkreten Plan ausgearbeitet. In den kommenden Wochen werde feststehen, welche Länder sich dem Bündnis anschließen wollen. Eine offizielle Anfrage der Amerikaner ist bislang allerdings weder beim deutschen Außenministerium noch beim Verteidigungsministerium eingegangen. (FMG)