Dresden. Nach dem Terroranschlag in Paris im November 2015 ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Der 39-Jährige ist in Auslieferungshaft.

Überraschende Festnahme in Deutschland: Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Paris vom November 2015 ist ein mit Europäischem Haftbefehl aus Belgien gesuchter Verdächtiger in Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt festgenommen worden. An der Festnahme war auch die Eliteeinheit GSG 9 beteiligt.

Der 39-jährige Bosnier befindet sich derzeit in vorläufiger Auslieferungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitteilte.

Der Bosnier war im Zuge eines Verfahrens wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz gegen zwei Landsleute ins Visier der Dresdner Ermittler geraten. Den Namen des Verdächtigen gab die Staatsanwaltschaft mit Adis A. an.

Zu dem Zugriff durch Spezialkräfte südlich von Halle war es bereits in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche gekommen.

Bei Anschläge in Paris 130 Menschen getötet

Die Dresdner Ermittler hatten ihn im Verdacht, dass er an Waffengeschäften beteiligt war. Kriegswaffen oder andere verbotene Gegenstände wurden bei dem Beschuldigten nicht gefunden. Dazu laufen noch weitere Ermittlungen. Bei der nächtlichen Festnahme durch Spezialisten der Eliteeinheit GSG 9 und des sachsen-anhaltischen Spezialeinsatzkommandos wurde auch die Wohnung durchsucht.

Terror in Paris- Die Titelseiten der Tageszeitungen

Die französische Sport-Tageszeitung „L’ Equipe“, eines der meistgelesenen Blätter des Landes, beschränkt sich auf die wesentliche Botschaft: „L’ Horreur“, der Horror. Die Zeitung schreibt noch von 40 Toten der Terroranschläge.
Die französische Sport-Tageszeitung „L’ Equipe“, eines der meistgelesenen Blätter des Landes, beschränkt sich auf die wesentliche Botschaft: „L’ Horreur“, der Horror. Die Zeitung schreibt noch von 40 Toten der Terroranschläge. © BM | ZRB
Die konservative Zeitung „Le Figaro“ titelt am Tag nach den verheerendsten Anschlägen in Paris seit zehn Jahren: „Krieg mitten in Paris“. Das Bild zeigt Rettungskräfte, die Verletzte in einen Krankenwagen bringen.
Die konservative Zeitung „Le Figaro“ titelt am Tag nach den verheerendsten Anschlägen in Paris seit zehn Jahren: „Krieg mitten in Paris“. Das Bild zeigt Rettungskräfte, die Verletzte in einen Krankenwagen bringen. © BM | ZRB
Der britische Boulevard-Zeitung „Daily Mirror“ schreibt von der „Revange für Jihadi John“ und 140 Toten, die dem „Massaker“ zum Opfer fielen. Der IS-Terrorist Jihadi John soll als Henker mehrere Menschen bei Video-Enthauptungen umgebracht haben.
Der britische Boulevard-Zeitung „Daily Mirror“ schreibt von der „Revange für Jihadi John“ und 140 Toten, die dem „Massaker“ zum Opfer fielen. Der IS-Terrorist Jihadi John soll als Henker mehrere Menschen bei Video-Enthauptungen umgebracht haben. © BM | ZRB
Die libanesische Zeitung „L’orient Le Jour“ in französischer Sprache schlägt die Brücke zwischen den Terroranschlägen im eigenen Land und den Angriffen in Paris: „Der gleiche Terror, die gleichen Tränen“, titelt das Blatt.
Die libanesische Zeitung „L’orient Le Jour“ in französischer Sprache schlägt die Brücke zwischen den Terroranschlägen im eigenen Land und den Angriffen in Paris: „Der gleiche Terror, die gleichen Tränen“, titelt das Blatt. © BM | ZRB
Die irische Tageszeitung „The Irish Times“ hat auf der Seite eins: „Welle von Terrorattacken in Paris hinterlässt 150 Tote und viele Verletzte“. Das Foto zeigt die Bar Le Carillon, in der die Terroristen zwölf Menschen töteten.
Die irische Tageszeitung „The Irish Times“ hat auf der Seite eins: „Welle von Terrorattacken in Paris hinterlässt 150 Tote und viele Verletzte“. Das Foto zeigt die Bar Le Carillon, in der die Terroristen zwölf Menschen töteten. © BM | ZRB
Die linksliberale Tageszeitung „Libération“ schreibt von einem „Blutbad in Paris“. Sie zeigt ein Opfer in ein weißes Leichentuch gehüllt.
Die linksliberale Tageszeitung „Libération“ schreibt von einem „Blutbad in Paris“. Sie zeigt ein Opfer in ein weißes Leichentuch gehüllt. © BM | ZRB
Die britische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt von einem „Blutbad“, bei dem mehr als 150 Menschen gestorben seien.
Die britische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt von einem „Blutbad“, bei dem mehr als 150 Menschen gestorben seien. © BM | ZRB
„Blutbad in Paris“, titelt auch die englische Regionalzeitung „The Northern Echo“ aus Darlington im Nord-Osten des Landes. Und zitiert Präsident Obama: „Ein Angriff auf die Menschheit“.
„Blutbad in Paris“, titelt auch die englische Regionalzeitung „The Northern Echo“ aus Darlington im Nord-Osten des Landes. Und zitiert Präsident Obama: „Ein Angriff auf die Menschheit“. © BM | ZRB
Die in London erscheinende Boulevard-Zeitung „The Sun“ stellt wie andere Zeitungen den Zusammenhang zu dem Briten Jihadi John her. Sie nennt die Ereignisse das „Massaker in Paris“.
Die in London erscheinende Boulevard-Zeitung „The Sun“ stellt wie andere Zeitungen den Zusammenhang zu dem Briten Jihadi John her. Sie nennt die Ereignisse das „Massaker in Paris“. © BM | ZRB
„Blutbad in Paris“, schreibt auch die traditionsreiche „The Times“, die in London erscheint.
„Blutbad in Paris“, schreibt auch die traditionsreiche „The Times“, die in London erscheint. © BM | ZRB
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Der Europäische Haftbefehl stammt vom Untersuchungsgericht Brüssel, der 39-Jährige war nach seiner Festnahme dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Merseburg in Sachsen-Anhalt vorgeführt worden. Für das Auslieferungsverfahren ist die Generalstaatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt zuständig.

Bei den Anschlägen in Paris im November 2015 hatten Terroristen des Islamischen Staats (IS) 130 Menschen getötet. In der Konzerthalle „Bataclan“ richteten sie ein Massaker an, Bars und Restaurants wurden beschossen, am Stade de France sprengten sich Selbstmordattentäter in die Luft.

Der Nachrichtenagentur AFP zufolge ist der Mann bereits vor einer Woche gefasst worden. Es bestehe der Verdacht der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris. (dpa/les)