Berlin. Jugendliche haben sich im Parlament vor das Rednerpult gelegt und sich tot gestellt. Bundestagspräsident Schäuble reagierte gelassen.

Im Bundestag hat eine Aktion von jungen Klimaaktivisten für Tumulte gesorgt. Während der viertägigen Veranstaltung „Jugend und Parlament“, bei der Jugendliche im Bundestag parlamentarische Verfahren nachstellen, legten sich am Dienstag rund 20 Jugendliche vor dem Rednerpult auf den Boden und stellten sich tot.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hielt zu dem Zeitpunkt eine Rede zum Abschluss des Planspiels. Mit dem sogenannten Die-In wollten sie Druck auf die Bundesregierung machen und betonen, wie drastisch die Lage sei, sagte der Aktivist Maximilian Reimers. CDU-Mitglied Wolfgang Schäuble stehe symbolisch für eine verfehlte Klimapolitik.

Bundestag-Tumult: Gegner entreißt Klimaaktivisten Transparent

„Wir sehen nicht, dass diese Koalition die schwerste Krise der Menschheit ernst nimmt“, sagte Reimers. Das Netzwerk Fridays for Future unterstützte den Protest. Andere Teilnehmer quittierten die Aktion mit Buh-Rufen.

Ein Jugendlicher entriss den Demonstranten ihr Transparent mit der Aufschrift „Eure Klimapolitik = Katastrophe“. Schäuble reagierte gelassen auf die Aktion und sagte: „Bleiben Sie ruhig liegen. Ich sage allerdings, morgen Mittag um 12.00 Uhr muss ich hier die Sitzung des Bundestags eröffnen, und bis dahin sollten Sie sich entfernt haben.“

Unter dem Motto „Fridays for Future“ gehen seit Wochen Schüler bundesweit für den Klimaschutz auf die Straße. Zuletzt protestierten vor der Europawahl mehrere Tausend Schüler in Berlin.

Hintergrund: Ideen zur Klima-Debatte: Erreicht Deutschland so die Ziele?

Der Klimawandel ist DAS Thema bei der jungen Generation. Das zeigte auch das Rezo-Video, auf das die CDU zunächst keine Antwort hatte. Profitieren kann von der Debatte vor allem eine Partei: Jung und urban – warum die Grünen so erfolgreich sind.

(mbr/dpa)