Berlin. Sehr viele Menschen brauchen Brillen: Die sollen, so fordern es die Grünen, in Zukunft wieder von den Krankenkassen bezahlt werden.

12,5 Millionen Deutsche haben 2018 eine Brille gekauft. Wer eine braucht, soll – wenn es nach den Grünen geht – in Zukunft wieder Geld von der Krankenkasse bekommen. Brillen sollen wieder für alle Versicherten von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, fordern sie jetzt.

„Gutes Sehen darf kein Luxus sein“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nach den geltenden Regelungen bekämen nur Menschen eine Leistung der Kasse zur Brille, die fast blind seien, kritisierte Klein-Schmeink.. „Wer auf eine Brille angewiesen ist, sollte Anspruch auf solidarisch getragene Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung haben.“

Die Grünen schlagen nun in einem Antrag für den Bundestag einen schrittweisen Ausbau der Leistungen vor. Sie sollen sich nach Stärke der Fehlsichtigkeit richten. So soll sichergestellt werden, dass die Kosten für die Versicherungen nicht sprunghaft steigen. Das Ziel soll aber schon die komplette Erstattung der Kosten für Brillen für allen Versicherten sein, so Klein-Schmeink.

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Kassen zahlen zurzeit nur für Kinder, Jugendliche und stark Fehlsichtige

Vor 2004 zahlten die Kassen den Angaben zufolge an alle Versicherten je nach Stärke der Fehlsichtigkeit bis zu 100 Euro je Glas. Angesichts von hohen Defiziten in der Krankenversicherung wurden die Zuschüsse für Erwachsene aber damals abgeschafft, was dem Bericht zufolge Einsparungen von rund 500 Millionen Euro brachte.

Hintergrund: Hilfe für Sehbehinderte: Die Brille, die zeitungen vorliest

Seitdem werden die Kosten nur noch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren erstattet. Seit 2017 erhalten Erwachsene mit extrem starken Sehbeeinträchtigungen wieder Leistungen. Die Brillengestelle müssen stets aus der eigenen Tasche bezahlt werden. (dpa/moi)