Erfurt. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat den Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert wegen seiner Sozialismus-Thesen scharf kritisiert.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat die SPD und Juso-Chef Kevin Kühnert scharf angegriffen. Sie habe sich nicht vorstellen können, dass der alte CDU-Wahlslogan „Freiheit statt Sozialismus“ im Jahr 2019 wieder aktuell werde, sagte sie am Samstag auf einem Landesparteitag in Erfurt.
Kühnert hatte in einem Interview mit der „Zeit“ Bezug auf den Autokonzern BMW gesagt, dass ohne Kollektivierung eine Überwindung des Kapitalismus „nicht denkbar“ sei. Privates Wohneigentum über die eigene Wohnung hinaus sollte es „im Optimalfall“ nicht mehr geben.
Kramp-Karrenbauer wirft SPD Verharmlosung vor
Kramp-Karrenbauer warf in Erfurt der SPD-Führung vor, die Äußerungen Kühnerts zu verharmlosen. Wenn die SPD-Spitze sage, ein Juso-Vorsitzender dürfe das, dann erinnere sie dies an Leute, die mit ihrem bissigen Hund spazieren gingen. Falls der Hund dann Leute anfalle, heiße es: „Der will ja nur spielen“.
Später dann aber liege der Angegriffene mit schweren Wunden im Krankenhaus. „Diese Erfahrung will ich Deutschland ersparen“, rief Kramp-Karrenbauer. „Wir müssen alles daran setzen, dass sich diese Denkweise nicht durchsetzt.“
Nachdem ihn viele harsch kritisiert hatten, verteidigte Kühnert am Freitag seine Sozialismus-Thesen.
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CDU-Chefin wirbt für Machtwechsel in Thüringen
Die CDU-Vorsitzende warb für einen Machtwechsel in Thüringen nach der Landtagswahl am 27. Oktober dieses Jahres. „Es geht darum, dass Thüringen endlich besser regiert wird“, sagte sie. Es müsse Schluss sein mit „dem Experiment“ einer rot-rot-grünen Koalition, die das Erbe von 24 Jahren CDU-geführten Regierungen „verspielt“ habe.
Kramp-Karrenbauer lobte den CDU-Landesvorsitzenden Mike Mohring, der, wie sie sagte, „seinen Kampf gegen den Krebs gewonnen“ habe.
CDU Thüringen bestätigt Mohring als Spitzenkandidat für Landtagswahl
Zuvor hatten die Delegierten der Landesvertreterversammlung den 47-Jährigen offiziell als Spitzenkandidat für die Landtagswahl bestätigt. Er bekam 94 Prozent der abgegebenen Stimmen. Mohring war bereits im vergangenen Herbst von einem Landesparteitag per Akklamation zum Spitzenkandidaten nominiert worden. Kurz danach wurde bei ihm die Erkrankung festgestellt, die er dann im Januar öffentlich machte.
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Vor seiner Wahl an diesem Samstag erklärte er, dass er geheilt sei. „Ich habe den Kampf gegen den Krebs gewonnen, nun möchte ich für Thüringen kämpfen“, sagte er unserer Redaktion. Die Ergebnisse der Therapie gäben ihm „berechtigte Hoffnung und Zuversicht“ für den Wahlkampf. (Martin Debes)