Berlin. Mit dem Programm „Erasmus+“ können Auszubildende im Ausland arbeiten. Doch nun zeigt sich: Nur wenige Azubis nehmen das in Anspruch.

In Deutschland absolvieren nur wenige Auszubildende während der Lehre einen Auslandsaufenthalt. 2018 gingen 37.623 Männer und Frauen während ihrer Ausbildung ins Ausland, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegt.

Das entspricht 6,3 Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungen. Der Anteil ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: 2017 waren es 5,3 Prozent aller Absolventen, die während der Lehre einige Zeit im Ausland verbrachten. Etwas mehr als die Hälfte dieser Gruppe – 3,8 Prozent aller Absolventen – nutzte für ihren Auslandsaufenthalt das EU-Förderprogramm „Erasmus+“.

Das vom Bundestag beschlossene Ziel ist, dass bis 2020 mindestens jeder zehnte Auszubildende bis zum Abschluss einen Auslandsaufenthalt absolviert hat. „Um das 10-Prozent-Ziel zu erreichen, muss die Bundesregierung jetzt endlich aktiv werden“, sagte Jens Brandenburg, Sprecher der FDP-Fraktion für berufliche Bildung, unserer Redaktion. Allzu oft würden Auslandsaufenthalte in der Ausbildung an hoher Bürokratie und engen Lehrplänen scheitern, so Brandenburg.

Die FDP-Fraktion fordert deshalb eine Austauschagentur ähnlich dem DAAD für die berufliche Bildung. „Sie soll Azubis, Berufsschulen und Betriebe bei der Vermittlung, Förderung und Durchführung von Auslandsaufenthalten unterstützen“, so Brandenburg.

Auch für Studenten soll es bald Verbesserungen geben: Die EU will das Erasmus-Programm massiv ausweiten.

(tma)