Berlin. Noch sind nur wenige Rentner auf Grundsicherung angewiesen. Doch die Ausgaben dafür sind im vergangenen Jahr schon deutlich gestiegen.

Die Rentenversicherung Bund hatte es bereits erwartet, nun scheinen Zahlen aus dem Bundesarbeitsministerium die Befürchtung zu bestätigen: Der Staat musste 2018 deutlich mehr für die Grundsicherung von Rentnern ausgeben.

Die Ausgaben dafür sind – zusammen mit den Ausgaben bei Erwerbsminderung – einem Bericht zufolge auf 5,9 Milliarden Euro gestiegen. Das seien knapp 500 Millionen Euro mehr als 2017 gewesen, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Drei Prozent der Rentner erhalten Grundsicherung

Es beruft sich auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Die Kommunen erhalten die Ausgaben für die Grundsicherung vom Bund erstattet.

Grundsicherung können Menschen beantragen, wenn ihre Einkünfte im Alter oder bei voller Erwerbsminderung nicht für den notwendigen Lebensunterhalt ausreichen. Derzeit sind davon drei Prozent der Rentner betroffen.

„Respekt-Rente“ soll Rentner vor Altersarmut schützen

In Zukunft erwartet die Rentenversicherung allerdings mehr Renter mit Grundsicherung. In einem Interview mit unserer Redaktion hatte Gundula Roßbach, Präsidentin der Rentenversicherung Bund, prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 bis zu fünf Prozent der über 65-Jährigen auf Grundsicherung angewiesen sein könnten.

Um Altersarmut entgegenzuwirken, will Arbeitsminister Hubertus Heil die „Respekt-Rente“ für arme Senioren auf den Weg bringen. Doch die hat einen Haken: Warum die „Respekt-Rente“ im Grunde ungerecht ist. (dpa/cho)