Berlin. Seehofer fordert mehr Kompetenzen für die Datenschutzbehörde. Im Ernstfall soll man nicht von Facebook, Twitter und Co. abhängig sein.

Mehr Einfluss auf Facebook, Twitter und Co. und damit schnellere Handlungsfähigkeit bei Problemen – das fordert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Es ist eine Reaktion auf den Daten-Leak, bei dem zahlreiche private Daten unter anderem von Politikern und Prominenten ins Internet gestellt wurden.

Um dies zu erreichen, will Seehofer dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mehr Kompetenzen zusprechen. Das BSI benötige gegenüber den Anbietern eine „Verpflichtungsmöglichkeit“, dass dortige Inhalte gelöscht werden.

„Das ist mir ganz wichtig. Ich möchte nicht, dass das BSI als Bittsteller auftreten muss in so einem Fall gegenüber Facebook und anderen“, sagte der Politiker am Montag beim Besuch des BSI in Bonn.

Hacker hatte private Daten auf Twitter veröffentlicht

Ein Hacker, er nannte sich „Orbit“, hatte im Dezember bei Twitter täglich neue Daten von Politikern, Journalisten, Rappern, Youtube-Stars und anderen Prominenten veröffentlicht. Ein Schüler aus dem hessischen Homberg (Ohm) wurde im Januar festgenommen, er gestand die Tat. Alles, was man über den Vorfall wissen muss.

BSI-Präsident Arne Schönbohm war allerdings von SPD, Grünen und Linken wegen seines Vorgehens in dem Skandal scharf kritisiert worden.

Seehofer bescheinigte der ihm unterstellten Behörde dagegen ein sehr rasches und gutes Handeln. „Das alles war perfekt“, sagte er.

Datenschutz – so funktioniert es

Datenschutz ist ein zunehmend wichtigeres Thema. Jeder sollte die entscheidenden Tipps kennen, um seine Daten zu schützen. CDU-Vize Thomas Strobl hatte als Reaktion auf den Leak gefordert, dass Datenschutz vermehrt an Schulen gelehrt wird.

Viele Menschen nutzen sehr simple Passwörter wie 12345 oder abcdef – das ist gefährlich. (ses/dpa)