Nairobi . In Kenias Hauptstadt hat es einen Terroranschlag gegeben. Der Angriff dauerte mehrere Stunden. Es wurden dabei viele Menschen verletzt.

Unbekannte haben in Nairobi einen Terroranschlag auf einen Hotelkomplex verübt. Der Angriff zog sich über Stunden hinweg. Präsident Uhuru Kenyatta zufolge wurden 14 unschuldige Menschen getötet.

Alle Terroristen seien „neutralisiert“ worden, sagte er am Mittwoch. Die Belagerung sei vorbei, sagte der Präsident am Morgen in einer Fernsehansprache.

Laut Polizei gab es am Mittwochmorgen zunächst noch einen „aktiven Sicherheitseinsatz“. Viele Menschen seien aus dem Hotel eskortiert worden, neun Krankenwagen seien weggefahren, berichteten Augenzeugen am Morgen. Lokalen Medien zufolge wurden mindestens 30 Menschen verletzt.

Gegen 15 Uhr am Dienstag habe sich in einem Gebäudekomplex rund um das Dusit-Hotel zwei Explosionen ereignet. Laut dem kenianischen Nachrichtensender Nairobi-News fielen auch drei Stunden nach der Explosion noch Schüsse.

Terroranschlag in Nairobi: Auto vor Hotel explodiert

Als erstes hatte die Nachrichtenagentur Reuters von dem Vorfall berichtet und aus einem Telefonat mit einem Augenzeugen zitiert. „Wir stehen unter Attacke“, habe die Person berichtet. Mittlerweile spricht der britische Nachrichtensender BBC von vier bewaffneten Männern, die mit zwei Autos vor das Hotel gefahren seien. Eines der Autos sei anschließend explodiert.

Auf Twitter kursieren Videos von Rauchwolken, die über dem Hotel im nördlichen Zentrum der Stadt am Nairobi River aufsteigen.

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Terrormiliz- Al-Shabaab reklamiert Tat für sich

Derweil reklamiert die somalische Terrormiliz Al-Shabaab die Tat für sich. Die militante Islamistenmiliz ist in Kenias Nachbarland Somalia organisiert und steht dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe. „Wir führen derzeit eine Operation in Nairobi durch“, sagte Milizen-Sprecher Abdiaziz Abu Mus’ab dem Nachrichtensender Al Jazeera am Dienstag.

Somalia gilt als „Failed State“, also als Staat ohne Kontrolle. Immer wieder greift das kenianische Militär bei Unruhen dort ein. Al-Shabaab wiederum hat Kenia als Zielscheibe für Terroranschläge auserkoren.

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Auswärtiges Amt warnt Reisende

Das Auswärtige Amt warnt Reisende aus Deutschland. „Die Lage ist noch unklar“, heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes auch am Mittwochmorgen. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte sei „unbedingt Folge zu leisten“. Zudem sollen Touristen das Gebiet weiträumig meiden.

Auch warnt das Auswärtige Amt vor der „Gefahr terroristischer Anschläge“ in Kenia. Die Drohungen der Al-Shabaab-Terrororganisation seien „ernst zu nehmen“, heißt es.

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Menschen fliehen in geduckter Haltung aus dem Hotelkomplex.
Menschen fliehen in geduckter Haltung aus dem Hotelkomplex. © Getty Images | Andrew Renneisen

Dusit-Hotel ist ein Luxus- und Konferenzhotel

Das Dusit-Hotel gilt als Luxus- und Konferenzhotel und wird als Fünf-Sterne-Hotel gewertet. Auf der eigenen Webseite wirbt das Hotel von sich als „ein sicherer und friedlicher Hafen“. Es bietet 101 Zimmer und lieget in der Nähe zu den Geschäftsvierteln der Stadt.

Das Hotel gehört zur thailändischen Dusit Thani Group, zu der 29 Hotels in elf verschiedenen Ländern gehören – darunter den USA, China und den Vereinigten Emiraten.

Nairobi ist immer wieder Ziel von Anschlägen

Nairobi wird immer wieder von Terrormilizen ins Visier genommen. So starben bei einem Attentat im Jahr 2013 auf das Westgate-Einkaufszentrum durch die Al-Shabaab Miliz 61 Zivilisten und sechs Sicherheitskräfte. Über 200 Menschen wurden verletzt.

2014 starben zwölf Menschen bei einem Attentat auf den Gikomba-Markt, bei dem in einem Kleinlaster zwei Sprengsätze detonierten. Zu diesem Angriff bekannte sich keine Terrorgruppe.

Doch nicht nur Kenias Hauptstadt wird immer wieder angegriffen. 2015 attackierten vier Milizkämpfer von Al-Shabaab eine Universität in Eldoret im Westen des Landes. Dabei zogen sie durch die Wohnheime. Jeder, der keine Koranverse zitieren konnte, wurde erschossen. Insgesamt kamen bei dem Massaker 148 Menschen ums Leben.

Als Konsequenz auf das Attentat griff das kenianische Militär Al-Shabaab-Stellungen in Somalia an.

Vor genau drei Jahren wurde eine kenianische Militärbasis angegriffen

Exakt vor drei Jahren wiederum revanchierte sich Al-Shabaab mit einem Angriff auf eine kenianische Militärbasis, bei der mindestens 60 Menschen ums Leben kamen. Daraufhin schaltete sich die USA ein tötete mit einem Drohnen-Angriff 150 Extremisten. (tki/dpa/epd)