Kim Jong-un droht mit „neuem Weg“ im Umgang mit Trumps USA
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Pjöngjang/Seoul. Nordkoreas Machthaber hat mit einer Abkehr vom Annäherungskurs gedroht. In seiner Neujahrsrede griff Kim Jong-un vor allem die USA an.
Kim Jong-un hat in seiner Neujahrsansprache mit einem „neuen Weg“ im Umgang mit den USA gedroht. Nordkoreas Machthaber warf der Regierung in Washington vor, Zusagen nicht einhalten zu wollen und Pjöngjang einseitige Abrüstungsschritte abzupressen.
„Falls die USA ihre vor der ganzen Welt gemachten Versprechen nicht erfüllen, unsere Geduld falsch einschätzen und an Sanktionen und Druckmitteln festhalten, um Dinge einseitig zu erzwingen, werden wir wahrscheinlich keine andere Wahl haben, als einen neuen Weg auszuloten“, sagte Kim im staatlichen Fernsehen.
Wie der von ihm angedeutete „neue Weg“ aussehen könnte, ließ Kim allerdings offen. Er forderte jedoch, dass die Militärmanöver der USA mit Südkorea beendet werden und keine strategischen Waffen aus dem Ausland auf die koreanische Halbinsel gebracht werden dürften. Außerdem monierte er die Sanktionen der USA.
Donald Trump und Kim Jong Un in Singapur
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USA fordern konkrete Abrüstungsmaßnahmen von Nordkorea
Die Absicht zur atomaren Abrüstung bestehe aber weiterhin, betonte Kim Jong-un, der angab, sich jederzeit mit US-Präsident Donald Trump treffen zu können. Der in einen dunklen Anzug gekleidete Machthaber saß während seiner Rede in einem großen Sessel in einem Arbeitsraum oder einer Bibliothek und las zum Teil von Zetteln ab.
Die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang sind nach zwischenzeitlichen Signalen der Hoffnung wieder festgefahren. Die US-Regierung will an den eigenen Strafmaßnahmen wie auch an den UN-Sanktionen gegen die kommunistische Führung Nordkoreas so lange festhalten, bis diese konkrete Abrüstungsschritte unternimmt.
Bei seinem historischen Gipfeltreffen mit Trump im Juni in Singapur hatte Kim seine Bereitschaft zur „kompletten Denuklearisierung“ betont. Doch konkrete Zusagen, bis wann das Atomwaffenarsenal abgerüstet werden soll und wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten, blieben bisher aus. Die Führungen beider Länder streben derzeit einen weiteren Gipfel Anfang dieses Jahres an.
Nord- und Südkorea: Verschiedene Welten
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Kim ruft Südkorea zu noch engerer Kooperation auf
Er habe den festen Willen, eine „neue Beziehung“ zu den USA aufzubauen und dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu schaffen, sagte Kim. Die USA sollten „auf unsere aktiven Bemühungen mit glaubhaften Schritten und korrespondierendem Verhalten antworten“, forderte er.
Nach den großen Spannungen 2017 wegen zahlreicher Raketentests und einem weiteren Atomtest durch Nordkorea hatte Kim in seiner Neujahrsansprache des vergangenen Jahres versöhnlichere Töne angeschlagen. Auch mit Südkorea trat Nordkorea in eine neue Phase der Zusammenarbeit und Aussöhnung ein.
An Südkorea gewandt rief Kim zu einer noch engeren Kooperation auf. Sein Land sei bereit, den Betrieb eines gemeinsamen Industrieparks sowie das gemeinsame Programm für Touren zum Kumgang-Gebirge an der Ostküste wieder aufzunehmen. Beide Projekte wurden in den vergangenen Jahren angesichts zunehmender Spannungen eingestellt. Einer Wiederaufnahme stehen die Sanktionen gegen Pjöngjang im Weg. (dpa/ba)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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