Karlsruhe. In Hamburg haben die Behörden eine mutmaßliche Unterstützerin der Terrormiliz IS festgenommen. Es gab offenbar Anschlags-Planungen.

Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag aufgrund eines Haftbefehls eine 40-jährige deutsche Staatsangehörige in Hamburg festgenommen, die den „Islamischen Staat“ unterstützt haben soll. Sie soll der Terrormiliz in vier Fällen geholfen haben.

In der Kieler Straße im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel wurde zudem die Wohnung der Beschuldigten durchsucht, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Durchgeführt wurden die Maßnahmen von Beamten des Bundeskriminalamtes, der Bundespolizei sowie der Hamburger Polizei.

IS-Mitglied soll in Anschlagspläne eingebunden gewesen sein

Die 40-jährige Songül G. soll von Deutschland aus regelmäßigen Kontakt zu dem in Syrien lebenden mutmaßlichen Mitglied des „Islamischen Staates“ Marcia M. gehabt haben. Diese soll seit Mitte 2016 zusammen mit dem mutmaßlichen „IS“-Mitglied Oguz G. in Anschlagsplanungen eingebunden gewesen sein.

Mutmaßliche IS-Unterstützerin in Hamburg festgenommen – das Wichtigste in Kürze:

  • Eine 40-jährige Deutsche ist in Hamburg festgenommen worden
  • Sie soll den „Islamischen Staat“ unterstützt haben
  • Offenbar wurde ein Anschlag in Deutschland geplant

Laut den Planungen sollte in Deutschland offenbar ein Anschlag mit zahlreichen Todesopfern auf eine nicht näher konkretisierbare Großveranstaltung verübt werden. Zu diesem Zweck sollten anschlagsgeneigte Personen nach Deutschland geschleust werden und dort auf nähere Instruktionen zur konkreten Durchführung des Anschlags warten.

Um unverdächtig zu erscheinen, sollten sie in der Zwischenzeit von eingeweihten „Glaubensschwestern“ beherbergt und geheiratet werden. Um dieses Anschlagsvorhaben zu unterstützen, registrierte Songül G. im September 2016 unter fiktiven Falschpersonalien eine Mobilfunknummer und legte mit ihr zwei Accounts bei Telegram sowie einen Account bei WhatsApp an.

Beschuldigte wird Haftrichter vorgeführt

Anschließend übermittelte die Beschuldigte die Zugangsdaten an Marcia M. Diese benutzte die Kommunikationsmittel fortan zum konspirativen Nachrichtenaustausch mit der Beschuldigten sowie anderen Beteiligten an dem Anschlagsvorhaben.

Ebenfalls noch im September 2016 erklärte sich die Beschuldigte laut der Mitteilung des Bundesanwaltschaft gegenüber Marcia M. dazu bereit, einen der potentiellen Attentäter bei sich aufzunehmen und zu heiraten.

Vor dem Hintergrund dieser Zusage sollen zwei Personen im November 2016 versucht haben aus Syrien in Richtung Deutschland auszureisen. Ihnen soll es aber nicht gelungen sein, Syrien zu verlassen.

Die Beschuldigte soll spätestens Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

IS im Blickpunkt deutscher Behörden

Zuletzt war ein deutscher IS-Kämpfer im Irak zum Tode verurteilt worden. Im Novemer war zudem bekannt geworden, dass die Bundesregierung die Rücknahme deutscher IS-Anhänger prüft. Für Schlagzeilen sorgte im November darüber hinaus die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Mitglieds in Kassel. (les)