Brüssel. Der Brexit steht auf wackligen Füßen. Nun gibt es einen verbissenen Streit zwischen Briten und Spaniern – um den Status von Gibraltar.

Die Unterhändler der EU-Staaten haben Diplomaten zufolge bei einem Brexit-Treffen im Streit um Gibraltar keine Einigung erzielt. Das sagten über die Gespräche informierte EU-Diplomaten am Freitag in Brüssel.

Spanien droht wegen des Punktes mit einer Blockade der Brexit-Verträge. Diese sollen am Sonntag auf einem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschef unterschrieben werden. Der spanische Widerstand könnte eine Verabschiedung beim EU-Sondergipfel gefährden.

Status von Gibraltar ist umstritten

Spanien hatte Änderungen am Vertragsentwurf verlangt, weil es Festlegungen über den künftigen Status von Gibraltar fürchtet. Das Gebiet am Südzipfel der Iberischen Halbinsel steht seit 1713 unter britischer Souveränität, wird aber von Spanien beansprucht.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte bereits am Donnerstagabend auf Twitter geschrieben: „Nach meinem Gespräch mit (der britischen Premierministerin) Theresa May liegen unsere Positionen weiter weit auseinander. Meine Regierung wird immer die Interessen Spaniens verteidigen. Wenn es keine Änderungen gibt, werden wir gegen den Brexit Veto einlegen.“

Andere Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, wollen Nachverhandlungen über den Brexit-Deal unbedingt vermeiden, damit nicht noch weitere Punkte des knapp 600 Seiten starken Vertragswerks infrage gestellt werden. (W.B./dpa/rtr)