Greiz/Erfurt. In Thüringen ist ein führender Neonazi bei einer Razzia festgenommen worden. Nach ersten Hinweisen handelt es sich um David Köckert.

Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) führt seit dem frühen Dienstagmorgen eine Razzia in Greiz durch. Nach bisher offiziell unbestätigten Informationen von „Thüringer Allgemeine“ und „Thüringischer Landeszeitung“ ist das Ziel der Ermittlungen der Rechtsextremist David Köckert.

Durchsucht wurden offenbar ein halbes Dutzend Objekte. Bis zum Mittag konnten laut LKA und Staatsanwaltschaft umfangreiche Unterlagen sowie Datenträger, Schlagringe und Pyrotechnik sichergestellt werden.

Laut dem Bericht gibt es mehrere offene Haftbefehle gegen den 39-Jährigen. Er und ein weiterer Verdächtiger sollen inzwischen festgenommen worden sein.

Neonazi bedrohte Journalisten und beleidigte Polizisten

Eine Sprecherin des LKA bestätigte auf Anfrage „einen Einsatz“ in Greiz. Nähere Informationen würden noch am Dienstag mitgeteilt.

Ziel der Razzien sei es gewesen, Beweise zum Überfall auf einen Pizzaboten sicherzustellen. Am 6. Oktober soll in Gera ein 24-jähriger Pizzabote von zwei Männern überfallen und ausgeraubt worden sein. Dazu sei der Lieferant mit Pfefferspray attackiert worden. Die beiden Angreifer sollen mit einem hellen Pkw geflüchtet sein.

Gegen die beiden mutmaßlichen Angreifer hat das Amtsgericht Gera bereits Haftbefehl erlassen. Die Haftvorführung der beiden Festgenommenen ist noch für Dienstag geplant.

Köckert gilt als einer der Anführer der neonazistischen Organisation „Thügida“. Bundesweit Aufmerksamkeit erregte er im September bei einer Demonstration in Köthen, als er einen „Rassenkrieg gegen das deutsche Volk“ beklagte, Polizisten beleidigte und Journalisten offen bedrohte. Die Thüringer Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss erstattete daraufhin Strafanzeige.

• Dieser Text ist zuerst auf thüringer-allgemeine.de erschienen.