Berlin. EU-Gipfel in Salzburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel tritt vor die Presse. So weit, so normal. Doch dann spielt die Technik nicht mit.

Als Bundeskanzlerin ist es Angela Merkel (CDU) gewohnt, dass alles vernünftig vorbereitet ist – enge Zeitpläne, viele Programmpunkte, immenses Medieninteresse an allen Entscheidungen. Entsprechend irritierend ist es dann, wenn mal etwas nicht funktioniert – etwa die Technik. Wie in Salzburg am Donnerstag.

Eigentlich hatte Merkel über das Vorankommen des informellen EU-Gipfels vor Medienvertretern sprechen wollen. Doch die Pressekonferenz verlief nicht wirklich optimal. Tatsächlich hatte es wohl Probleme mit dem Ton eines Fernsehteams gegeben, das eine Übersetzung des Gesagten lieferte.

Merkel: „Was ist denn hier technisch los?“

Folge: Im Raum herrschte Unruhe, ein merkwürdiges Brummen war zu hören, dazu Sprachfetzen. Merkel blieb davon nicht unbehelligt, sagte schließlich: „Ich mach jetzt nochmal eine Unterbrechung.“ Und fragt dann in die Runde: „Was ist denn technisch hier los? Kann mir mal einer sagen, was das Problem ist?“ Dann grinst sie ausladend. Offenbar ist auch eine Bundeskanzlerin von unerwarteten Pannen gelegentlich unterhalten, immerhin etwas Abwechslung im streng durchgeplanten – und meist streng seriösen – Job-Alltag.

Offenbar verdächtigte Merkel ein sehr aktives Fernsehteam, sagte dann etwas irritiert: „Ich mach jetzt mal folgenden Vorschlag: Wir brauchen ja dann..., dann machen wir keine Übersetzung, sondern dann, jeder verpflichtet sich jetzt vielleicht mal, der eine Kamera bedient, keine sportlichen Übungen vor meinen Augen abhält, sondern einfach ruhig stehen bleibt.“

Merkels Bitte: Keine artistischen Tätigkeiten mehr

Ganz löste sich das Problem dann immer noch nicht. Etwas später erklärt sie: „Meine Bitte ist jetzt nur, wenn es wieder nicht ist, dann bleiben Sie bitte ganz ruhig stehen.“

Normal falle es ihr ja auch nicht so auf, was die Kamerateams so machen – allerdings seien diese meistens auch nicht in der ersten Reihe, wie es in Salzburg der Fall war, „insofern fällt es noch mehr auf, wenn Sie so artistisch tätig sind.“

Als dann endlich alle sich selbst und ihre Technik im Griff hatten, verfiel Merkel auch sofort in den Kanzlerinnen-Modus: „Also, Afrika-Schwerpunkt...“ (ses)