Düsseldorf. Die Kitas in NRW ächzen unter Kosten. Eltern wollen flexible Öffnungszeiten. Der zuständige Minister hält 24-Stunden-Kitas für denkbar.

Das neue nordrhein-westfälische Kita-Gesetz soll Öffnungszeiten in bestimmten Kindertagesstätten bis hin zu Betreuungen über Nacht flexibilisieren. Für Eltern, die in Randzeiten oder im Schichtdienst arbeiten, solle die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Montag in Düsseldorf.

An bestimmten Uni-Kliniken hält der Minister auch 24-Stunden-Kitas für denkbar, in denen die Kinder von Ärzten und Pflegern übernachten können. „Aber kein Kind wird 24 Stunden in der Kita abgegeben“, schränkte er ein. Kinder dürfen nicht länger als neun Stunden in der Tagesstätte verbringen. Auch der Sprachstand bei vierjährigen Kindern solle in Kitas weiter verbindlich überprüft werden, sagte Stamp.

Neues Gesetz soll 2020/21 in Kraft treten

Stamp will das neue Kita-Gesetz im Januar 2019 vorlegen und vor oder nach der Sommerpause 2019 durch den Landtag bringen. Zum Kita-Jahr 2020/21 soll das reformierte Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Kraft treten. Es soll vor allem die Finanzierung der rund 9800 Kindertagesstätten in NRW vereinfachen und entbürokratisieren. Bei der Reform lässt sich Stamp von einem Experten-Beirat beraten, zu dem auch Kommunalpolitiker, Pädagogen und Elternvertreter gehören.

Die CDU/FDP-Regierung hatte den rund 9800 Kitas in NRW bereits mit einer Finanzspritze in Höhe von einer halben Milliarde Euro unter die Arme gegriffen. Für das Kita-Jahr 2019/20 sei noch eine Übergangsfinanzierung notwendig, bis das neue Gesetz komme, sagte Stamp. Wie hoch der Überbrückungsbetrag sein wird, ließ Stamp offen. (dpa)