Rom. Vor Tunesien ist ein Boot mit knapp 200 Migranten vermutlich wegen Überfüllung verunglückt. Dutzende Menschen werden noch vermisst.

Bei einem Bootsunglück im Mittelmeer vor der tunesischen Küste könnten am Wochenende mehr als 110 Menschen ums Leben gekommen sein. Neben 48 geborgenen Leichen gebe es „vielleicht mehr als 64 Vermisste“, twitterte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo, am Montag.

Der IOM zufolge überlebten mehr als 70 Migranten das Unglück nahe der Inselgruppe Kerkenna, wo das Boot am Sonntagmorgen sank. Am Sonntag waren die Behörden bereits von mindestens 48 Toten ausgegangen.

Behörden: Schiff wegen Überfüllung verunglückt

Nach Angaben des tunesischen Verteidigungsministeriums sind die geborgenen Opfer hauptsächlich Tunesier, aber auch acht Ausländer, unter anderem aus Staaten südlich der Sahara oder dem Nachbarland Marokko. Die Behörden gehen davon aus, dass das Schiff wegen Überfüllung verunglückte.

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Von Tunesien starten eigentlich wesentlich weniger Migranten auf Booten in Richtung Italien als vom chaotischen Nachbarland Libyen. Die Inselgruppe Kerkenna in der tunesischen Provinz Sfax entwickelte sich aber zuletzt immer mehr zum Ausgangspunkt vieler illegaler Überfahrten. Im vergangenen Jahr hatten rund 5700 Tunesier versucht, Europa auf dem Seeweg zu erreichen. (dpa)