Genf. 2017 kamen laut UN-Angaben rund 168.000 Flüchtlinge über das Mittelmehr nach Europa. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist deutlich.

Die Zahl der mit Booten in Europa angekommenen Migranten und Flüchtlinge ist laut den Vereinten Nationen im laufenden Jahr im Vergleich zu 2016 stark gesunken. Von Anfang Januar bis Mitte Dezember hätten rund 168.000 Menschen auf dem Weg über das Mittelmeer die europäischen Küsten erreicht, teilte die Internationale Organisation für Migration der UN am Dienstag in Genf mit.

Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 359.000 Männer, Frauen und Kinder gewesen. Die IOM erklärt den Rückgang mit restriktiven Maßnahmen der Europäer wie der Sperrung der sogenannten Balkanroute, auf der Flüchtlinge und Migranten über Griechenland weiter in den Norden des Kontinents gelangt waren.

UN: 3115 Menschen starben bei der Überfahrt

Die Zahl der Todesopfer sei im Jahresvergleich ebenfalls gesunken, aber weniger stark als die Zahl der Ankömmlinge. Von Januar bis Mitte Dezember 2017 verloren nach IOM-Angaben 3115 Menschen bei der Überfahrt ihr Leben. Die meisten von ihnen seien ertrunken, da viele Boote kaum seetauglich seien. Im Jahr 2016 seien im gleichen Zeitraum 4962 Menschen ums Leben gekommen. Die Dunkelziffer könnte aber in beiden Jahren weit höher liegen.

Rund 118.000 Migranten und Flüchtlinge hätten 2017 Italien erreicht, das entspricht mehr als 70 Prozent aller in Europa auf dem Seeweg angekommenen Migranten und Flüchtlinge. Die meisten der Menschen, die in Italien an Land gingen, stammten aus Ländern Afrikas. Die restlichen Migranten und Flüchtlinge verteilten sich laut IOM auf Griechenland, Zypern und Spanien. (dpa)