Berlin. 25 Jahre ist der rechtsextremistische Anschlag in Solingen her. „Das Andenken an die Toten bleibt ein Auftrag für uns alle“, so Maas.

Anlässlich des 25. Jahrestages des rechtsextremistischen Brandanschlages in Solingen hat Deutschlands Außenminister Heiko Maas (SPD) sich an türkische Zuwanderer gerichtet. Er hat in seinem Statement zum Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

„Es ist beschämend, dass auch heute noch viele, die selbst oder deren Eltern und Großeltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind, Diskriminierungen im Alltag erfahren“, sagte Maas unserer Redaktion. Türkische Zuwanderer seien in Deutschland nicht nur willkommen, sondern „ein Teil unseres Landes“.

Fünf Menschen sterben bei rechtsextremistischem Anschlag in Solingen

Bundesaußenminister Heiko Maas wird an diesem Dienstag an einer Gedenkfeier für die Opfer des rechtsextremistischen Anschlags in Solingen vor 25 Jahren teilnehmen.
Bundesaußenminister Heiko Maas wird an diesem Dienstag an einer Gedenkfeier für die Opfer des rechtsextremistischen Anschlags in Solingen vor 25 Jahren teilnehmen. © imago/photothek | Florian Gaertner

Bei dem Anschlag auf das Haus der türkischstämmigen Familie Genç am 29. Mai 1993 waren fünf Frauen und Mädchen getötet worden. „Das Andenken an die Toten von Solingen bleibt ein Auftrag für uns alle – nicht zu vergessen, nicht wegzusehen und nicht zu schweigen. Und jeden Tag aufs Neue für Toleranz, Vielfalt und Mitmenschlichkeit in unserem Land und in der Welt einzutreten“, sagte Maas, der an diesem Dienstag an einer Gedenkfeier in Solingen teilnehmen wird.

Die schreckliche Tat bleibe „ein Angriff auf uns alle, auf unsere Werte und unser friedliches Zusammenleben“, so der Minister. „Und auch auf das, was Deutschland ausmacht.“

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich zum Gedenken an den Anschlag vor 25 Jahren geäußert. „Die Erinnerung an diese grausame Tat darf nicht verblassen.“ Der Tag stehe aber auch für eine fortdauernde Verpflichtung. „Er verdeutlicht die Verpflichtung unseres Gemeinwesens und unserer Institutionen, alle Bürgerinnen und Bürger zu schützen, gleich welcher Herkunft“, betonte Steinmeier bei einem Gespräch mit Mevlüde Genc am Freitag im Schloss Bellevue. Genc hatte bei dem Anschlag zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verloren. (fmg)