Berlin. Der US-Botschafter in Berlin sieht das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 kritisch. Richard Grenell geht es um den russischen Einfluss.

In Europa und auch in den USA wächst der Widerstand gegen die geplante Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. „Wir sind sehr besorgt wegen des Pipeline-Projekts“, sagte der neue US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, dieser Redaktion. „Es geht um russischen Einfluss.“ Die USA arbeiteten eng mit den Europäern zusammen, die ebenfalls besorgt seien. Die jetzige Pipeline-Strategie sei „sehr problematisch“.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte dieser Redaktion, Nord Stream 2 sei nicht im europäischen Interesse. „Wir haben die gemeinsame Strategie, unsere Energie aus vielfältigen Quellen zu beziehen – und uns nicht so stark von Russland abhängig zu machen.“ Dies sei nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes geboten, so die Kommissarin. „Es geht auch um Sicherheitsinteressen.“

Die Gaspipeline soll auf rund 1200 Kilometern durch die Ostsee von Russland nach Deutschland führen. In Deutschland wurde eine erste Baugenehmigung erteilt. In den anderen betroffenen Anrainerstaaten steht die Zustimmung der Behörden noch aus. (FMG)