Berlin/Moskau. Die vier ausgewiesenen russischen Diplomaten sind aus Deutschland ausgereist. Damit haben sie die Frist von einer Woche eingehalten.

Die vier wegen der Giftattacke auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal von der Bundesregierung ausgewiesenen russischen Diplomaten haben Deutschland fristgerecht verlassen. Die Angehörigen der russischen Botschaft in Berlin seien mittlerweile ausgereist, hieß es am Montagabend aus dem Auswärtigen Amt.

Nach dpa-Informationen verließen die vier Diplomaten Deutschland am Osterwochenende. Der genaue Zeitpunkt wurde aber nicht bekannt. Es ist das erste Mal seit mindestens zehn Jahren, dass russische Diplomaten formell aus Deutschland ausgewiesen wurden.

Deutsche Diplomaten müssen Russland bis Freitag verlassen

Im Gegenzug hat die russische Regierung vier deutsche Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt – sie müssen ebenfalls innerhalb einer Woche bis kommenden Freitag aus Moskau ausreisen.

Betroffen sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur der Heeres- und der Luftwaffenattaché der Botschaft, die für Kontakte zu russischen Militärs zuständig sind. Außerdem sollen ein Bundespolizist und ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) das Land verlassen.

Russland weist Vorwürfe von sich

Russland hatte Ende vergangener Woche die Ausweisung von etwa 150 seiner Diplomaten aus rund 25 Ländern und der Nato damit beantwortet, dass es die gleiche Zahl ausländischer Diplomaten des Landes verwies.

Der Konflikt mit Moskau entzündete sich an der Giftattacke auf den früheren Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Julia in Großbritannien Anfang März. London und zahlreiche westliche Staaten halten Moskau dafür verantwortlich. Russland weist jede Schuld von sich. (dpa)