Berlin. In einer Rede ist der Linkspolitiker Diether Dehm den Außenminister Heiko Maas hart angegangen. Hintergrund ist der Skripal-Skandal.

Der Linkspolitiker Diether Dehm hat beim Berliner Ostermarsch heftig gegen den neuen Außenminister Heiko Maas (SPD) ausgeteilt. Bei der Protestveranstaltung mit dem Titel „Abrüsten statt aufrüsten – Rüstungsexporte stoppen“ sagte Dehm laut „Bild“, Maas sei ein „gut gestylter Nato-Strichjunge“, der „jede Rechtmäßigkeit und das Grundgesetz mit Füßen trete“.

Hintergrund der harschen Wortwahl ist offenbar der Streit zwischen den Nato-Staaten und Russland im Fall um den Doppelagenten Sergej Skripal, der in Großbritannien Opfer eines Nervengiftanschlags wurde. Mehrere Staaten hatten als Reaktion auf den Vorfall russische Diplomaten ausgewiesen – auch Deutschland.

Maas: „Politisches Signal notwendig“

Mass begründete den Schritt: „Unsere Reaktion im Fall Skripal war als politisches Signal notwendig und angemessen, aus Solidarität mit Großbritannien und weil sich Russland bisher jeglicher Aufklärung des Sachverhalts verweigert.“

Die Äußerungen von Dehm stießen auch in der eigenen Partei auf heftigen Widerstand. Berlins Kultursenator Klaus Lederer schrieb zum Beispiel auf Twitter, Dehm sei ein „Möchtegern-Gigolo und Möchtegern-Popstar“, der „gewohnt peinlich im Stil, aber schon deshalb nicht mehr ernst zu nehmen“ sei. (les)