Berlin. Der vorbestrafte Pegida-Chef ist für die AfD zur Persona non grata geworden. Einem Bericht zufolge fürchtet die Partei um Stimmen.

Die Alternative für Deutschland will die Zusammenarbeit mit dem Pegida-Chef Lutz Bachmann beenden. Das beschloss der Landesvorstand der AfD Sachsen laut einem „Spiegel“-Bericht auf einem Geheimtreffen. Demzufolge will die Partei zwar weiter mit der rechten Protestbewegung kooperieren, aber nicht mehr mit deren Chef.

Auf dem Treffen im sächsischen Siebenlehn sollen AfD-Parteimitglieder dazu aufgefordert worden sein, öffentlich auf Distanz zu Bachmann zu gehen, auf gemeinsame Auftritte mit ihm zu verzichten und ihn auch nicht mehr zu AfD-Veranstaltungen einzuladen.

Bachmanns Vorstrafen schlecht für AfD-Image

Künftige Kooperationen sollen demnach über Siegfried Däbritz laufen, den Co-Vorsitzenden von Pegida. Das Magazin schreibt, die Partei fürchte, dass Bachmanns viele Vorstrafen vor allem Wähler in Westdeutschland davon abhalten könnten, ihr Kreuz bei der AfD zu machen.

Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass die frühere Pegida-Vorstandsfrau Tatjana Festerling wegen Volksverhetzung in Haft soll.

Da sangen sie noch gemeinsam: Führungspersonal von AfD und Pegida bei einer Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch im Februar 2018.
Da sangen sie noch gemeinsam: Führungspersonal von AfD und Pegida bei einer Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch im Februar 2018. © dpa | Martin Fischer

Die AfD brauch Pegida vor allem in Sachsen

„Wir können nicht die Rechtsbrüche der Bundesregierung anprangern und zugleich mit einem Rechtsbrecher auf der Bühne stehen“, sagte ein AfD-Vorstand bei dem Treffen in Siebenlehn dem Magazin zufolge. Auf Pegida selbst wolle man jedoch nicht verzichten. Gerade in Sachsen sei Pegida ein verlängerter Arm der Partei.

Offenbar befürchtet die Alternative auch, dass die ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry der Partei bei den kommenden Landtagswahlen 2019 mit ihrer neuen Partei „Blaue Wende“ viele Wählerstimmen klauen könnte. (aba)