Bratislava. Der slowakische Innenminister ist zurückgetreten. Damit reagierte er auf die Morde am Journalisten Jan Kuciak uns dessen Verlobter.

Nach dem Doppelmord an dem Journalisten Jan Kuciak und dessen Verlobter hat der slowakische Innenminister Robert Kalinak seinen Rücktritt erklärt. „Ich hoffe, dass ich mit diesem Schritt dazu beitrage, dass sich die Lage in der Slowakei stabilisiert“, sagte der 46-Jährige nach Angaben der Agentur TASR am Montag in Bratislava. Kalinak gehört der sozialdemokratischen Partei Smer des Regierungschefs Robert Fico an.

Zuletzt war der Ruf nach politischen Konsequenzen nach dem erschütternden Mord lauter geworden. Bei den größten Demonstrationen seit der demokratischen Wende von 1989 waren am Freitag mehr als 30.000 Menschen in der Hauptstadt Bratislava auf die Straße gegangen. Mit Slogans wie „Wir wollen eine anständige Slowakei“ protestierten sie gegen die Regierung und für eine unabhängige Aufklärung des Mordes.

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    Der ermordete Kuciak hatte in seinem letzten, erst nach seinem Tod veröffentlichten Artikel für das Nachrichtenportal „aktuality.sk“ über mutmaßliche Verbindungen zwischen der slowakischen Regierungspartei zur italienischen Mafia berichtet. Ministerpräsident Fico wies die Anschuldigungen zurück und warf der Opposition vor, den Tod zweier junger Menschen als politisches Druckmittel einzusetzen. (dpa)

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