Washington. Schlappe für den US-Präsidenten: Junge Einwanderer, „Dreamer“ genannt, bleiben sicher vor Abschiebung. Hunderttausende können aufatmen.

Aufschub für das US-Schutzprogramm für junge Migranten: Ein Gericht in Kalifornien hat den Vorstoß von Präsident Donald Trump zur Abschaffung des Schutzstatus für Kinder illegal Eingewanderter, sogenannter „Dreamer“, vorerst gestoppt.

Richter William Alsup in San Francisco entschied laut US-Medienberichten am Dienstagabend (Ortszeit), das Programm mit dem offiziellen Titel Daca („Deferred Action for Childhood Arrivals“) müsse vorerst Bestand haben.

„Irreparabler Schaden“ für Betroffene

Die Entscheidung der Regierung, Daca zum März zu beenden, habe auf fehlerhafter Rechtsauslegung beruht, begründete Alsup nach Berichten der „Los Angeles Times“ sein Urteil. Die Regierung habe zudem die Situation der fast 700.000 Betroffenen nicht beachtet, „die sich auf Daca verlassen haben, um in diesem Land zu leben und zu arbeiten“.

Trump stoppt "Dreamer"-Schutzprogramm für Kinder illegaler Einwanderer

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    Die jungen Menschen hätten der Regierung viele persönliche Daten zur Verfügung gestellt, Gebühren gezahlt und ihr Leben an den Vorgaben von Daca ausgerichtet. Bei einem Ende des Programms würde ihnen „irreparabler Schaden“ zugefügt.

    Scharfe Kritik von Kirchen und Konzernen

    Mit einer Abschaffung des seit 2012 bestehenden Schutzprogramms für junge Migranten droht Einwanderern, die im Alter von unter 16 Jahren ohne Papiere in die USA gekommen sind, der Verlust der Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung. Trumps Entscheidung gegen das von Vorgänger Barack Obama eingeführte Programm stieß auch bei Kirchen und zahlreichen Großkonzernen auf scharfe Kritik.

    Eigentlich gelten die Daca-Begünstigten als Erfolgsgeschichten für Integration: 85 Prozent der „Dreamer“ leben seit wenigstens zehn Jahren in den USA, mehr als 90 Prozent von ihnen sprechen nach einem Bericht des Zentrums für Migrationsstudien fließend Englisch. Fast neun Zehntel von ihnen haben einen Job. (epd)