Genf. Die Minderheit der Rohingya wurde systematisch angegriffen. Für die UN-Menschenrechtskommission spricht dabei vieles für einen Genozid.

Die gewaltsame Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar könnte einen Völkermord darstellen. Dies sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Dienstag in Genf zum Auftakt einer Sondersitzung des Menschenrechtsrats über die Rohingya-Krise.

Mitglieder der Sicherheitskräfte Myanmars hätten sich an der Ermordung von Erwachsenen und Kindern und der Vergewaltigung von Frauen und Mädchen beteiligt, sagte al-Hussein. Menschen seien in ihren Häusern verbrannt sowie Schulen und Moscheen zerstört worden.

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    Zudem sei das Leben von Rohingya in Myanmar zunehmend eingeschränkt. Mitgliedern der Minderheit würden die Staatsangehörigkeit oder Geburtsurkunden verwehrt. „Wenn man all dies betrachtet, kann irgendjemand ausschließen, dass Elemente von Genozid vorliegen?“, fragte al-Hussein.

    Üblicherweise überlässt es der UN-Menschenrechtskommissar den Gerichten zu entscheiden, ob Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorliegen. Der UN-Menschrechtsrat befasst sich auf Druck von Saudi-Arabien und Bangladesch mit der Krise. 626.000 Menschen sind nach UN-Angaben seit Ende August aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. (dpa)