Barcelona. Am 21. Dezember wird in Katalonien gewählt. Der konservative spanische Premier Rajoy hat sich nun an die „schweigende Mehrheit“gewandt.

  • Ende Oktober hatte Mariano Rajoy hat die katalanische Regierung abgesetzt
  • Am 21. Dezember gibt es Neuwahlen in der Region
  • Am Sonntag hat der spanische Premierminister in Barcelona Wahlkampf gemacht

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy ist am Sonntag erstmals seit der Kontrollübernahme der Zentralregierung in Katalonien in die Regionalhauptstadt Barcelona gereist. Er nahm dort an einer Wahlveranstaltung teil, bei der die Kandidaten seiner konservativen Volkspartei (PP) für die katalanischen Neuwahlen am 21. Dezember vorgestellt wurden.

„Katalonien ist Spanien und Spanien ist Katalonien“, erklärte Rajoy unter dem Applaus seiner Parteikollegen. In seiner Rede forderte er die so genannte „schweigende Mehrheit“ auf, bei der Wahl ihre Stimme abzugeben – und dabei ihrer Ablehnung einer Abspaltung der Region von Spanien Ausdruck zu verleihen, damit dort wieder Normalität einkehren könne.

Separatisten fordern Abzug der „Besatzungsmacht“

Eine Mehrheit der Katalanen ist gegen die Unabhängigkeit, jedoch verschafft sie sich seit Monaten weniger Gehör als die Befürworter der Trennung. Rajoy hatte nach einem Unabhängigkeitsbeschluss der Regionalregierung Ende Oktober erstmals den Artikel 155 der spanischen Verfassung angewandt und die Regionalregierung entmachtet.

Generalstreik legt Katalonien lahm

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    Erst am Samstag waren Hunderttausende Separatisten auf die Straßen gegangen, um gegen die Festnahme von acht Ex-Mitgliedern der katalanischen Regierung zu protestieren. Dabei forderten sie auch den Abzug der „Besatzungsmacht“ aus Madrid. (dpa)